Paris - In Frankreich ist ein zweiter Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) bestätigt worden. Bei dem betroffenen Hof handelt es sich um einen Betrieb mit 100 Rindern und 200 Schafen in Mitry-Mory im Departement Seine-et-Marne östlich von Paris, wie das Pariser Landwirtschaftsministerium am Freitag mitteilte. Alle Tiere des Hofes würden getötet und vernichtet. Landwirtschaftsminister Jean Glavany kündigte die vorsorgliche Ausweitung des MKS-Krisenplanes auf ganz Frankreich an. Noch am Donnerstag hatte er sich zuversichtlich gezeigt, die Seuche bald in den Griff zu bekommen. Am 13. März war ein erster MKS-Fall im Departement Mayenne aufgetreten. Es war der erste Fall der Seuche auf dem europäischen Kontinent. Noch am Dienstag hatten sich die EU-Veterinäre dafür ausgesprochen, das Exportverbot für Lebendvieh aus Frankreich am 28. März unter der Bedigung wieder zu beenden, dass bis dahin kein neuer Fall der hoch ansteckenden Tierkrankheit registriert werde. Britische Schafe an "gesperrten" Hof verkauft? Die Maul- und Klauenseuche (MKS) breitet sich nach Angaben des Landwirtschaftministeriums wegen betrügerischer Machenschaften beim Tierhandel aus. Trotz Verbotes seien britische Schafe an den Hof im Departement Seine-et-Marne verkauft worden, in dessen Herde ein zweiter MKS-Fall entdeckt wurde, teilte das Ministerium am Samstag mit. Vor rund zehn Tagen war in der Rinderherde eines Hofes im nordwestfranzösischen Departement Mayenne zum ersten Mal MKS auf dem europäischen Festland registriert worden. Die Kühe hatten sich bei britischen Schafen angesteckt, die der Nachbarhof angekauft hatte. Obwohl die französische Regierung am 21. Februar angeordnet hatte, alle Schafe aus Großbritannien vorsichtshalber zu töten, seien anscheinend Tiere versteckt und noch am 26. Februar an den nun von MKS befallenen Hof in der Gemeinde Mitry-Mory verkauft worden. Der Tierhändler in Mayenne widersprach der Darstellung: Er habe am 26. Februar irische und nicht britische Schafe an den Bauern in Mitry-Mory verkauft. Daran sei nichts Illegales gewesen. (APA)