Linz - Zu zehn Jahren Haft wurde am Freitag beim Landesgericht Wels in Oberösterreich ein 37-jähriger Mann verurteilt, der im Jänner des heurigen Jahres einen der größten "Heroin-Transporte" der jüngsten Zeit durch Österreich über Deutschland nach Holland durchführen wollte. Der Mann war voll geständig. Als mildernd gab er an, er habe den Lohn für seine "Kurier -Dienste" zur Finanzierung einer Herzoperation seiner Mutter gebraucht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Hochprozentiges Heroin Bei einer Routinekontrolle im Bereich der "rollenden Landstraße" in Wels hatte ein Suchtgifthund am 12. Jänner in einem Lkw nicht weniger als 125 Päckchen mit hochprozentigem Heroin entdeckt. Es handelte sich um die "Mega-Menge" von 106,5 Kilogramm. Angeklagte wollte Herzoperation für Mutter bezahlen Der Angeklagte war voll geständig. Er gab sogar an, dass er von seinem Chef, einem Transportunternehmer, den Auftrag erhalten habe, "Weißes nach Holland zu transportieren". Es seien ihm dafür 25.000 DM angeboten worden, das Fünffache eines Jahresgehalts. "Mit dem Geld wollte ich eine dringend notwendige Herzoperation für meine Mutter bezahlen", beteuerte der Vater von drei Kindern, der selbst an Krebs erkrankt ist. Das Schöffengericht befand den Mann für schuldig, allerdings nicht - wie die Staatsanwältin in der Anklage meinte - des "gewerbsmäßigen" Verbrechens nach dem Suchtgiftgesetz. Im Zweifel sei davon auszugehen gewesen, dass der Angeklagte tatsächlich den Kurierdienst nur übernahm, um das Geld für die Herzoperation seiner Mutter zu bekommen, so der Richter. Mildernd wurde auch das Geständnis gewertet. Der Angeklagte nahm sich Bedenkzeit, die Staatsanwältin meldete wegen zu geringer Strafe Berufung an. Die Höchststrafe wäre bei 15 Jahren Haft gelegen. (APA)