Stockholm - Die sich in Europa ausbreitende Maul- und Klauenseuche ist entgegen den Planungen zum Thema beim EU-Gipfeltreffen in Stockholm geworden. Der britische Premierminister Tony Blair und andere Regierungschefs äußerten ihre Besorgnis und wiesen auf den Ernst der Lage hin. Das wurde am Freitag am Rande des Treffens aus diplomatischen Kreisen bekannt. In der für Samstag geplanten Abschlusserklärung wollen die Spitzenpolitiker den von der Seuche betroffenen Bauern ihre Solidarität bekunden, hieß es. EU-Veterinärausschuss Zunächst sollte die Sondersitzung des Ständigen EU-Veterinärausschuss am selben Tag in Brüssel abgewartet werden, um dann gegebenenfalls in Stockholm erneut über den Kampf gegen die Maul- und Klauenseuche zu diskutieren, hieß es weiter. Der Ausschuss in Brüssel beriet unter anderem über mögliche flächendeckende Impfaktionen zur Eindämmung der rapide um sich greifenden Tierkrankheit. Außerdem wollen die Tiermediziner aus den 15 Mitgliedsstaaten eine Bilanz der Lage in den Seuchengebieten in Großbritannien, Irland, Frankreich und den Niederlanden ziehen. Der Vorsitzende des Agrarausschusses im Europäischen Parlament, Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, hatte vor kurzem Berichte über den Stand der Ausbreitung der Seuche und die Ineffizienz der Bekämpfungsmaßnahmen in Großbritannien als alarmierend bezeichnet. Die offenbar überforderten britischen Behörden brauchten jetzt die Unterstützung durch Fachkräfte aus den anderen EU-Mitgliedstaaten, hatte er gesagt. (APA/dpa)