Stockholm - Österreich liegt bei einem von der Europäischen Kommission erstellten aktuellen Ranking von Indikatoren der Wirtschafts- und Sozialpolitik im Mittelfeld der EU-Staaten. Gemessen werden dabei 52 Indikatoren, unter anderem das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Inflation, Arbeitslosigkeit, Forschungs- und Entwicklungsausgaben, das Preisniveau und die Zahl der Internetanschlüsse. Österreich liegt beim errechneten Durchschnittswert dieser Indikatoren an 8. Stelle und kommt nur ein einziges Mal an die Spitze, nämlich bei den privaten Investitionen in Prozent des BIP. An letzter Stelle des Rankings findet sich Österreich zwei Mal, nämlich bei den Strompreisen für die Industrie und bei der Kapitalbeschaffung über die Börse. Zur Spitzengruppe der EU-Länder zählen nach den Daten der EU-Kommission die Niederlande, Schweden, Dänemark, Luxemburg und Irland. Österreich liegt neben Großbritannien, Finnland, Portugal und Frankreich im Mittelfeld. "Nachzügler" sind laut dem bei dem Ranking ermittelten Durchschittswert der Sozial- und Wirtschaftsindikatoren Deutschland, Belgien, Spanien, Griechenland und Italien. Bei der Arbeitslosigkeit liegt Österreich laut dem EU-Kommissionbericht EU-weit an drittbester Stelle, ebenso bei den Indikatoren für Bildungsausgaben, Einkommesverteilung und staatlichen Beihilfen. Bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung kommt Österreich auf Platz 9. Die Daten beziehen sich überwiegend auf das Jahr 2000. Veröffentlicht wurde das Ranking der EU-Kommission im Februar dieses Jahres. Beim EU-Gipfel in Lissabon vor einem Jahr formulierten die Staats- und Regierungschefs der Union das Ziel, Europa in den nächsten zehn Jahren zum wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Europa sollte mit seinem Sozialmodell in Zukunft vor allem den USA und Asien als Wirtschaftsraum Paroli bieten können. Damit diese Ziele einheitlich überprüft werden können, wurden beim EU-Gipfel in Nizza im Dezember eine Reihe dieser Indikatoren zur Wirtschafts- und Sozialpolitik vereinbart. Auf dem derzeit laufenden informellen EU-Gipfel in Stockholm wollen die Staats- und Regierungschefs erstmals die Fortschritte bei den in Lissabon vereinbarten Zielen überprüfen. Die EU hat im Bereich Beschäftigung und Sozialpolitik zwar nur wenige Kompetenzen, anhand von "besten Modellen" und Zielformulierungen sollen die Mitgliedsländer aber zu Reformen angestachelt werden. (APA)