Brüssel - Ein 24-stündiger Streik im öffentlichen Dienst hat am Freitag den Zugverkehr in Belgien lahm gelegt. Auch viele Busse fuhren nicht. Ebenso litten weitere Einrichtungen wie die Post oder Haftanstalten unter den Arbeitsniederlegungen. Die sozialistische Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes CGSP, die zu dem Streik aufgerufen hatte, fordert mehr Geld für die Mitarbeiter. Außerdem protestiert sie gegen drohende Stellenstreichungen, von denen nach Gewerkschaftsangaben 30.000 Bedienstete bedroht sind. Bahnmitarbeiter aus anderen Gewerkschaften schlossen sich dem Streik der CGSP an, in der rund 260.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes organisiert sind. "Heute fährt kein einziger Zug", berichtete ein Bahnsprecher. Pendler saßen vor Brüssel und anderen großen Städten fest. Auch der internationale Fernverkehr wurde gestoppt. In einem Gefängnis in Verviers musste die Polizei eingreifen, nachdem rund 40 Häftlinge gegen den Streik protestiert hatten. Die Arbeitsniederlegung der Aufseher hatte zu einer Absage von Besuchen und weiteren Nachteilen für die Gefangenen geführt. Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens fielen aus. Der Transport auf den Wasserstraßen war ebenfalls stark betroffen. Die Flüge auf dem internationalen Airport von Brüssel waren nach Behördenangaben jedoch nicht berührt. Auch die U-Bahnen in der Hauptstadt fuhren wie gewohnt. Der Streik sollte um 22.00 Uhr zu Ende gehen. (APA/AP)