Der New-Economy-Katzenjammer greift weiter um sich. Nun hat er auch die als Gratis-E-Mail-Dienst bekannt gewordene deutsche Internetcompany GMX AG (Global Messaging Exchange) erfasst. Der Preisverfall bei Online-Werbung, bisher die finanzielle Stütze, macht dem Münchner Unternehmen zu schaffen.

"Wir erzielen zwei Drittel des Umsatzes mit Online-Werbung, ein Drittel mit E-Commerce", sagt GMX-Vorstandsmitglied Andreas Biel. Mittelfristig, bis spätestens Mitte 2002, soll das Verhältnis 50 : 50 sein. Bis dahin soll der im April 1998 gegründete E-Mail-Dienst laut Geschäftsplan auch die Gewinnzone erreichen. Im abgelaufenen Jahr erzielte GMX mit 92 Mitarbeitern einen Umsatz von 13,6 Millionen Mark (sieben Mio. EURO/95,7 Mio. S).

Mit dem neuen Kommunikations- und Informationsportal im Internet, das zur CeBIT 2000 erstmals geöffnet wurde, will GMX sein E-Commerce-Geschäft ankurbeln. Redaktionelle Angebote mit derzeit sieben verschiedenen Themen werden von der zum Milchstraße-Verlag gehörenden Internettochter Tomorrow Internet AG geliefert und sollen die Surfer auf die ertragbringende Shopping-Site führen. Die rund acht Millionen registrierten Anwender sowie neue Nutzer sollen über so genannte Themenchannels auf Informations- und Shopping-Seiten geführt werden, wo beispielsweise Software, Handys und PCs zum Kauf angeboten werden.

Die redaktionellen Inhalte richten sich vorläufig nur an die Anwender in Deutschland. Spezifische Inhalte österreichischer Provenienz werden zunächst auf der Website www.gmx.at nicht zu finden sein.(STANDARD-Mitarbeiter Thomas Jäkle aus Hannover, Der Standard, Printausgabe, 24.03.2001)