Als Reaktion auf dieses Ergebnis löste Blue C den Vertrag mit dem bisherigen Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Nürk mit sofortiger Wirkung auf. Der neue Vorstandschef Karl Strasser ist dennoch optimistisch: "Wir verfügen über ausreichend Liquidität, um unser Kerngeschäft weiterzuentwickeln und die Gewinnzone wie vorgesehen zu erreichen." Das Management prüfe zurzeit Optionen betreffend der Verwertung des Portfolios der Firmenbeteiligungen im Inkubator. Die Abweichung von den Prognosen gehe im Wesentlichen auf das Servicegeschäft für Beteiligungsgesellschaften der Blue C Incubation & Venture Management AG sowie auf entfallenes Neukundengeschäft zurück. In den ersten drei Quartalen des vergangenen Geschäftsjahres entwickelte Blue C im Bereich Incubation fünf wesentliche Projekte. Die Verschlechterung der Marktsituation für Inkubationsgeschäfte ab Herbst 2000 bewirkte, dass externe Investoren für diese Projekte nicht gewonnen werden konnten. Dadurch hätten bereits erbrachte Entwicklungsarbeiten im vierten Quartal 2000 nicht verkauft werden können.
Neben den Ländergesellschaften in Schweden und den USA werden nun auch die Niederlassungen in Großbritannien und Frankreich geschlossen. Dies ermögliche eine stärkere Fokussierung auf die Kernmärkte in Österreich, Deutschland und Spanien. Damit verbunden ist eine Korrektur der Umsatzprognosen für 2001 von 10,6 Mio. EURO auf 10,2 Mio. EURO.
Am Neuen Markt fielen Blue C am Freitag zwischenzeitlich unter das Jahrestief 0,64 Euro. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund 83 Prozent eingebüßt und damit sogar den Nemax-50-Index übertroffen, der knapp 50 Prozent im Minus liegt. (APA/Reuters, Der Standard, Printausgabe, 24,03,2001)