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Washington - Die US-Regierung hat Palästinenserführer Yassir Arafat erneut die kalte Schulter gezeigt. US-Außenminister Colin Powell sagte am Freitag, Präsident George W. Bush habe "einen sehr vollen Terminkalender" und keine Eile, Arafat in Washington zu empfangen. Bush hatte in dieser Woche den neuen israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon im Weißen Haus willkommen geheißen. Jordaniens König Abdullah II. und Ägyptens Präsident Hosni Mubarak werden nächsten Monat erwartet. Powell gab an, er sehe jedoch keinen Anlass, Arafat in die Besucherliste aufzunehmen. "Wir reden noch mit den politischen Führern, mit denen wir bereits Verpflichtungen eingegangen sind", sagte Powell. Er betonte: "Wir gehen niemandem aus dem Weg. Wir empfangen Besucher in einer geeigneten Form und zu geeigneten Zeiten." Gewalt muss "akzeptables Niveau" erreichen Bushs Zögern, direkt mit Arafat zu verhandeln, steht im Kontrast zur Politik seines Vorgängers Bill Clinton. Arafat hatte das Weiße Haus öfter als jeder andere politische Führer in Clintons achtjähriger Amtszeit besucht. Powell sagte, Israelis und Palästinenser müssten ein "akzeptables Niveau" reduzierter Gewalt erreichen, bevor sie die Friedensgespräche wieder aufnehmen könnten. Er nannte jedoch völligen Gewaltverzicht nicht als Bedingung. "Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass die Gewalt auf Null herunter gehen wird", sagte Powell. Der Außenminister meinte außerdem, die neue US-Regierung werde Clintons aktive Vermittlerrolle im Nahen Osten nicht fortsetzen. Als ein Zeichen der neuen Politik beendete Washington am Donnerstag die Vermittlerrolle des US-Geheimdienstes CIA in Sicherheitsfragen zwischen Israelis und Palästinensern. (APA/dpa)