Wien (APA) - Die Mobilisierung der Stammwähler in der letzten heißen Phase vor den Wahlen am Sonntag in Wien sehen Meinungsforscher als entscheidenden Faktor. Eine ähnliche Beteiligung wie bei den letzten Wien-Wahlen erwartet Fritz Karmasin vom Gallup-Institut. Die Wahlbeteiligung werde eher sinken, dies würde insbesondere der FPÖ schaden, sagte Werner Beutelmeyer vom market-Institut bei einer Diskussion in der "ZiB3" des ORF in der Nacht auf Samstag. Die SPÖ müsse besonders die älteren Menschen mobilisieren, meinte Christoph Hofinger vom SORA-Institut. Zur Mobilisierung der Stammwähler der FPÖ haben laut Karmasin sicher die Angriffe von FPÖ-Altparteiobmann Jörg Haider auf den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, beigetragen. Haider hatte gesagt, "Ich verstehe überhaupt nicht, wie einer, der Ariel heißt, so viel Dreck am Stecken haben kann." Beutelmeyer erklärte dazu, der FPÖ sei in Wien schon ein Wahlergebnis unter 20 Prozent prognostiziert worden, aber die Diskussion um Haiders Äußerungen habe zu einer Polarisierung geführt, die den Freiheitlichen nutze. Die neue Wiener Stadtregierung werde letztlich wichtiger sein als das Wahlergebnis, meinte Hofinger. Das Ergebnis der Wiener Wahl sollte im Hinblick auf die Bundespolitik nicht "überinterpretiert" werden, so Beutelmeyer: Die Wien-Wahl sei schließlich durch die Entscheidung über den Bürgermeister eine stark persönlichkeitsorientierte Entscheidung.