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Washington - US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld will bei der geplanten neuen Militärstrategie offenbar deutliche Akzent-Verschiebungen vornehmen. Vertreter der US-Regierung bestätigten am Freitag einen Bericht der "Washington Post", wonach Rumsfeld bei einem Treffen mit US-Präsident George W. Bush am Mittwoch die künftige Verteidigungsstrategie erläutert habe. Darin rücke Rumsfeld deutlich von den Szenarien aus den Zeiten des Kalten Krieges und einem potenziellen Kriegsschauplatz Europa ab. Statt dessen würden Asien und speziell China in dem Entwurf stärker als bisher gewichtet. Entscheidungen über Waffensysteme seien jedoch noch nicht getroffen worden, hieß es. Rumsfeld habe bei dem Treffen mit Bush weder Empfehlungen für bestimmte Veränderungen bei den Waffensystemen abgegeben noch seien Rüstungsfragen im Detail diskutiert worden, hieß es in Washington weiter. Aber Bush habe den Bewertungen Rumsfelds zugestimmt, wonach China und Asien "immer deutlicher auf dem amerikanischen Radarschirmen flackerten", und das mache eine Veränderung auch der Waffensysteme nötig. Die "Washington Post" hatte unter Berufung auf Informationen aus Regierungskreisen berichtet, die von Bush Rumsfeld in Auftrag gegebene Revision der Militärstrategie werde vermutlich darauf hinauslaufen, dass kleinere Flugzeugträger gebaut würden, die weniger leicht durch Raketenangriffe verwundbar sein würden. Auch werde voraussichtlich - schon im Blick auf die Entfernungen in potenziellen Kriegsschauplätzen in Asien - mehr Gewicht gelegt auf die verstärkte Produktion von Langstreckenbombern wie dem für feindliches Radar praktisch unsichtbaren B-2. Für die Luftwaffe könne die künftige Doktrin auch bedeuten, dass eine kleinere Anzahl von F-22-Kampfflugzeugen geordert werde, als in der bisherigen Planung vorgesehen. (APA/Reuters)