Alexander Wrabetz, kaufmännischer Direktor des ORF, lehnt mögliche Einschränkungen bei den Sonderwerbeformen wie Sponsoring oder Product Placement, wie sie durch die geplante ORF-Reform drohen, entschieden ab. "Man wir das Fall für Fall diskutieren müssen. Im Sportbereich etwa kann es keine Einschränkungen geben. Wir finanzieren hier über zehn Prozent unseres Angebotes mit Sonderwerbeformen", so Wrabetz in einem am Montag erscheinenden Interview mit dem Magazin "profil". Der ORF-Manager will nun den von der Regierung ernannten Weisenrat informieren, wie "sich Product Placement in der Jetztzeit abspielt". Denn: "Wenn man in Pension ist, schaut man nur eine bestimmte Art Programme oder ist auf Reisen und bekommt vieles nur aus zweiter oder dritter Hand erzählt." "Das Gravierendste wäre, wenn wir uns weniger an unserem Publikum orientieren dürfen" Wrabetz warnt davor, den ORF in seiner Programmgestaltung zu beschränken. "Das gravierendste wäre, wenn wir uns weniger an unserem Publikum orientieren dürfen. Das führt dann zum Verlust von Werbeeinnahmen. Dann sind wir bei einer Milliarde." Wenn es die Politik dem ORF unmöglich mache, die Gesamtbevölkerung zu bedienen, betreibe sie damit "Seher-Planwirtschaft". "Unerwünschte Nebenwirkungen" Der ORF-Manager befürchtet zudem "unerwünschte Nebenwirkungen" der beabsichtigten ORF-Reform der Bundesregierung. "Ich sehe die Gefahr, dass man aus Mangel an Information in gutem Willen Dinge anrichtet, die nicht wieder gut zu machen sind." Der Fehler sei, dass alles aus dem österreichischen Blickwinkel betrachtet werde. Der ORF müsse sich aber in der Europaliga bewähren. "Mir kommt das so vor, wie wenn ich einen Läufer zu Europameisterschaften schicke, aber weil der bei den österreichischen Meisterschaften immer so weit vorn liegt, schieße ich ihm vor der EM ins Knie." (APA)