Tetovo - An der Grenze zum Kosovo hat die mazedonische Armee am Samstag mit Panzern und Artillerie Stellungen der Freischärler angegriffen. Schwer bewaffnete Polizei hatte das Kampfgebiet in den Bergen abgeriegelt, doch waren von dort die Abschüsse und Einschläge zu hören und zu sehen. Der Gefechtslärm drang bis in die 15 Kilometer entfernte mazedonische Hauptstadt Skopje. Lastwagen der Armee und nagelneue geländegängige Transporter amerikanischer Produktion brachten Truppen und Sandsäcke in das Gebiet um die Ortschaft Grancani, die am Donnerstag von der Nationalen Befreiungsarmee der mazedonischen Albaner besetzt wurde. Das Kampfgebiet liegt etwa 20 Kilometer südlich von Kacanik, der letzten Stadt der serbischen Albaner-Provinz Kosovo vor der Grenze, und nahe der Straße zwischen der Kosovo-Hauptstadt Pristina und Skopje. Ganz in der Nähe befindet sich der Grenzübergang Blace. Die Grenze westlich der Straße wird von deutschen Soldaten der Kosovo-Friedenstruppe KFOR bewacht, die unter dem Kommando der NATO steht. Für den Grenzabschnitt östlich der Straße sind amerikanische KFOR-Truppen zuständig. Die KFOR setzte am Samstag auch Hubschrauber ein, um eventuelle Nachschubtrecks aus dem Kosovo aufzuspüren. Dort ist seit über anderthalb Jahren die KFOR zum Schutz der Albaner vor den jugoslawischen Serben stationiert. Wie berichtete wurde, hätten zwei Hubschrauber der mazedonischen Armee mutmaßliche Stellungen oberhalb von Tetovo angegriffen. (APA/Reuters)