Bregenz - Der zumindest in Vorarlberg eher ungewöhnliche Fall einer Zuhälterin wurde am Wochenende publik. In Bregenz wurde eine 31-Jährige von der Kriminalabteilung festgenommen, die in Lustenau ein illegales Bordell betrieb. Der mutmaßlichen Zuhälterin werden laut Sicherheitsdirektion u.a. auch schwerer Betrug, versuchte schwere Nötigung, Verdacht auf Diebstahl und Verleumdung sowie Urkundenunterdrückung zur Last gelegt. Außerdem soll sie auch Notstandshilfe erschlichen haben. Der Leiter der Kriminalabteilung Rainer Fitz bestätigte am Samstag im ORF Radio Vorarlberg einen Trend weg vom Straßenstrich zu illegalen Bordellen in Wohnungen. Ungewöhnlich sei aber, dass eine Frau als Bordellbesitzerin auftritt. Das habe "Seltenheitscharakter", so Fitz: "Es kommt zwar manchmal vor, aber in Vorarlberg ist doch der Mann der Zuhälter schlechthin". Die Ermittlungen der Kriminalisten haben ergeben, dass die mutmaßliche Zuhälterin seit dem Vorjahr zwei 20-Jährige massiv bedroht und zur Prostitution in einem privaten Etablissement in Lustenau gezwungen hatte. Die beiden jungen Frauen waren bei der polizeilichen Schließung des illegalen Bordells in schlechtem gesundheitlichen Zustand. Unter anderem soll die 31-Jährige auch einen Arzt der illegalen Abtreibung bezichtigt und einen Gendarmen der Bestechungs-Geldannahme beschuldigt haben. Die Frau wurde mittlerweile in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert. (APA)