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Ramallah - Israelische Araber haben am Samstag gemeinsam mit Palästinensern gegen die von Israel verhängte Blockade der Autonomiegebiete demonstriert. Mehrere hundert Teilnehmer versuchten an verschiedenen Orten im Westjordanland, im Gazastreifen und in Jerusalem, die Straßensperren der israelischen Streitkräfte zu durchbrechen. Die Soldaten feuerten Tränengas und Gummigeschosse auf die Demonstranten. Mehrere Menschen wurden verletzt. Mehr als 500 Demonstranten, unter ihnen der arabische Abgeordnete Issam Machul, zogen in der Nähe von Jerusalem zu einem Kontrollposten der israelischen Streitkräfte. Es kam zu einem Streit mit den Soldaten, der schnell eskalierte. Eine palästinensische Medizinerin und ein israelischer Soldat wurden verletzt. In Jenin im Westjordanland protestierten 80 israelische Araber friedlich gegen die Blockaden. "Ich will Ihnen (den Palästinensern) sagen, dass die Araber in Israel die Politik von Ministerpräsident Ariel Sharon verurteilen und dass wir auf Ihrer Seite sind, bis Sie einen unabhängigen Staat mit Ostjerusalem als Hauptstadt bekommen", sagte der arabische Abgeordnete Hashem Mahamid. Schüsse und Handgemenge Am Grenzübergang Netzarim im Gazastreifen demonstrierten palästinensische Schriftsteller, Journalisten und Vertreter des palästinensischen Kulturministeriums. Sie forderten auf Plakaten Freizügigkeit und eine Aufhebung der Restriktionen. Zwei Fahrzeuge der israelischen Streitkräfte blockierten die Straße. Die Soldaten schossen mit Gummigeschossen und Tränengas in die Menge. Ein Militärsprecher sagte, die Soldaten hätten in die Luft geschossen, als die Demonstranten versucht hätten, die Grenze zu überqueren. In Halul im Westjordanland versuchten Frauen und Kinder, die Straßenblockaden zu durchbrechen. Es kam zu einem Handgemenge. Obwohl einige Straßensperren inzwischen aufgehoben wurden, sind viele Grenzübergänge noch immer geschlossen. Die Palästinenser dürfen nicht nach Israel einreisen; etwa 130.000 von ihnen können ihre Arbeitsplätze in Israel nicht erreichen. Die israelische Regierung will mit den Blockaden nach eigenen Angaben weitere terroristische Anschläge im Land verhindern. Die palästinensischen Sicherheitsbehörden haben im Westjordanland und im Gazastreifen im vergangenen Jahr nach Angaben der Palästinensischen Bürgerrechtskommission PICCR erneut eine Reihe von Menschenrechtsverletzungen begangen. Nach einem am Samstag in Ramallah vorgelegten Bericht starb im Jahr 2000 ein Häftling im Gefängnis. Außerdem seien aus den palästinensischen Autonomiegebieten 135 Beschweren über Folter oder Misshandlung eingegangen. (APA/AP/dpa)