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Der Nasa-Satellit IMAGE hat seinem Namen Ehre gemacht und erstmals vor Augen geführt, wie hoch oben in der
Magnetosphäre um die ganze Erde herum eine doppelte Aurora wabert, wenn der Sonnenwind - ionisierte Teilchen -
kräftig bläst. Die Nord/Südlichter, die man vom Erdboden aus sieht, kommen von Elektronen, die an den
Magnetfeldlinien der Erde herabrasen.
Weniger klar sieht man vom Boden die zweite Aurora, die von positiv
geladenen Protonen gebildet wird. Sie ist weniger stabil - die Protonen werden rasch neutralisiert - und für das bloße
Auge kaum sichtbar. Zwar kann man sie mit Spezialinstrumenten seit den 50er-Jahren auch vom Erdboden her
unterscheiden, aber erst in den Ultraviolett-Kameras von IMAGE bzw. in ihrer höchst komplexen Computerauswertung
an der University of Berkeley zeigt sich die ganze Protonenaurora (oben) und ihr Zusammenhang mit der
Neutronenaurora (unten): Die Protonen leuchten zuerst. Offenbar wird die ganze Illumination von den rasch
verschimmernden Protonen eingeläutet. (jl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24./25. 3. 2001)