Mensch
Vorläufiges Ende der FSME-Querelen
Baxter verzichtet in Deutschland auf Zulassung des umstrittenen Impfstoffs
Wien/Heidelberg - Der Impfstoffhersteller Baxter verzichtet in Deutschland auf die noch geltende Zulassung des alten FSME-Vakzins
"TicoVac". Für Österreich hat das keine Auswirkung, weil hier in der Zecken-Saison 2001 ausschließlich ein anderer
FSME-Impfstoff (FSME-Immuninject "neu") zur Anwendung kommt. Laut Aussage von Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze vom Institut für
Sozialmedizin der Universität Wien wurden mit dem neuen Vakzin bei bisher in Österreich rund 500.000 verwendeten Dosen nur sehr selten
Nebenwirkungen bei Kindern bemerkt.
"Die Baxter AG als Zulassungsinhaber für TicoVac hat sich nach sorgfältiger Nutzen-/Risiko-Abwägung und in Abstimmung mit dem Paul
Ehrlich-Institut als zuständiger (deutscher, Anm.) Bundesoberbehörde dafür entschieden, auf die Zulassung des FSME-Impfstoffes TicoVac
in Deutschland zu verzichten", hieß es Freitag Nachmittag auf der "Baxter-Homepage" () im Bereich für Fachkreise.
Diese würden "umgehend durch ein Schreiben ("Rote-Hand-Brief"), das derzeit versandt wird, individuell von dieser Maßnahme in Kenntnis
gesetzt", lautete die Mitteilung weiter.
Mit TicoVac war es im vergangenen Jahr sowohl in Deutschland als auch in Österreich zu vermehrten Fieber-Reaktionen bei Kindern
gekommen, die erstmals gegen die FSME immunisiert wurden. Das war der Grund für die Umstellung des Vakzins in Österreich. In
Deutschland wird somit - da dort FSME-Immuninject "neu" nicht registriert ist - in diesem Jahr kein FSME-Impfstoff von Baxter erhältlich
sein.
Wie es beim Erzeuger hieß, hätte man TicoVac in Deutschland im Jahr 2001 nicht mehr beworben. Die Maßnahmen würden allein
Restbestände des alten Vakzins betreffen. Aus dem Verzicht auf die Zulassung ergibt sich, dass in Deutschland TicoVac nicht mehr
verwendet werden sollte. (APA)