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Mexiko - Der mexikanische Rebellenführer Subcomandante Marcos hat die Entmilitarisierung der Zapatistischen Befreiungsarmee (EZLN) angekündigt. In einem Interview mit dem kolumbianischen Literaturnobelpreisträger Gabriel Garcia Marquez sagte er am Samstag, es wäre ein Fehler, wenn seine Organisation am bewaffneten Kampf festhalten würde. "Wenn die EZLN als bewaffnete Kraft weitermacht, ist sie zum Scheitern verurteilt", sagte Marcos. In dem in der Zeitung "Reforma" veröffentlichten Interview bestätigte der Rebellenführer, dass er aus einer Mittelschichtfamilie stammt und auch der militärische Führer der Rebellen sei. Bisher hatte er sich lediglich als "stellvertretender Kommandant" bezeichnet und darauf hingewiesen, das 23 andere Rebellenführer "Comandantes" seien. Bereits 1995 wurde Marcos von der Regierung als Rafael Sebastian Guillen identifiziert. Erleichterung der Waffenlosigkeit Marcos sagte, der politische Einfluss der Zapatisten seien seit ihrem kurzen Aufstand vom Jänner 1994 bei weitem größer als ihre militärische Kraft geworden. "In diesem Sinn ist es nicht nur eine Last, sich ohne Waffen zu bewegen, es ist auch in gewissem Sinn eine Erleichterung", sagte er. Am kommenden Mittwoch wird er mit 23 anderen Rebellenführern an einer inoffiziellen Sitzung des Parlaments teilnehmen. Marcos lehnte erneut eine Einladung des mexikanischen Präsidenten Vicente Fox zu einem persönlichen Treffen ab. Fox wolle nur "ein Stück von dem Medienkuchen". Die Rebellen zögen es vor, mit dem Friedensunterhändler Luis Alvarez zu sprechen. "Es gehört nicht zu unseren sehnsüchtigsten Träumen, mit Vicente Fox fotografiert zu werden", sagte Marcos. Eine Ausweitung der Bewegung zu einer umfassenderen politischen Bewegung schloss er aus. (APA)