Demokratische Republik Kongo
UNO-Bericht spricht von "systematischer Plünderung" des Kongos
Nachbarstaaten Uganda, Ruanda und Simbabwe profitieren vom Krieg
New York/Wien - Eine vom UNO-Sicherheitsrat beauftragte
internationale Untersuchungskommission kam zum Ergebnis, dass der vom
Krieg zerrüttete Kongo von den verbündeten und verfeindeten
Nachbarstaaten "systematisch geplündert" wird. "Die
Wirtschaftsaktivitäten der Angriffsstaaten in der Demokratischen
Republik Kongo überschreiten die Bezeichnung 'illegale Ausbeutung'
und erreichen das Niveau der systematischen Plünderung", lautet das
Resümee des Berichts,, den die französische Tageszeitung "Le Monde"
am Freitag zitierte. Das mit dem Kongo verfeindete Uganda und Ruanda,
aber auch das verbündete Simbabwe seien die Hauptprofiteure des
Konfliktes.
Nächste Woche soll der Bericht dem Sicherheitsrat vorgelegt
werden. In dem rund hundertseitigen Dokument werden die Profiteure
und deren Beziehung zur Regierung in Kinshasa einerseits und zu den
in den Konflikt involvierten Nachbarstaaten anderseits offengelegt.
Die Ausbeutung der Reichtümer des Landes würden laut Bericht nicht
nur den seit drei Jahren wütenden Krieg finanzieren, sondern auch
hohen Militärs, Politikern und Vermittlern im Kongo und den
Nachbarstaaten zu Reichtum verhelfen.
Auch die mit Kinshasa verbündeten Staaten, wie Simbabwe, Angola
und Namibia, würden durch die Ausbeutung von Diamantenminen mit
illegalen Methoden profitieren. "Einige Vertraute Mugabes (Anm.
Robert Mugabe, Präsident von Simbabwe) würden im Kongo eine
zukünftige Wirtschaftskolonie sehen" heißt es im Bericht. Angola,
welches aus "strategischen und Sicherheitsgründen" in den Konflikt
involviert sei, beute Diamantenminen aus, ebenso wie Namibia, dessen
Präsident Sam Nujoma ebenfalls zu den Profiteuren des
Edelsteingeschäftes gehöre. (APA)