Wien/Sarajewo - Österreichs Fußball-Team hat den ersten Teil der zwei richtungsweisenden Länderspiele in der Gruppe sieben zur WM-Qualifikation positiv erledigt. Mit dem 1:1 am Samstag Abend gegen Bosnien-Herzegowina wurde der Marschplan, in der "Woche der Wahrheit" zumindest vier Zähler einzufahren, eingehalten. "Der Punkt ist gut und lässt uns auch noch im Kampf um den ersten Platz im Spiel", sagte der sichtlich erleichterte ÖFB-Teamchef Otto Baric am Tag nach Sarajewo bzw. vor dem mittwöchigen Heimtreffen mit Israel. Seine Truppe sei in jüngster Zeit auf einem besseren Weg. "Wir haben eine gute Mannschaft mit Charakter, Kampfgeist und der nötigen Stimmung, die nicht mehr so unter Druck gerät", meinte der Kroate. Das haben die Österreicher in den ersten 40 Minuten vor der Pause auf dem holprigen Rasen bewiesen. "Da haben wir so gespielt, wie man auswärts agieren muss und punkten kann. Wir sind da ohne Angst aufgetreten. Mit ein bisschen mehr Konzentration und Glück hätten wir zwei Tore schießen können", stellte Baric fest. Israel ausgeruht Aber er verhehlte nicht, dass seine Mannen das noch nicht über 90 Minuten brächten. Der Teamchef, der darauf wettet, dass Bosnien daheim gegen Israel gewinnen wird, vermied es aber, Einzelkritik zu üben. "Jetzt über Fehler zu sprechen, wäre falsch, weil wir vor einem ganz wichtigen Spiel stehen." Es gelte viel mehr, alle Kräfte zu mobilisieren. "Es wird ganz schwierig. Israel ist ausgeruht, wir haben 90 harte Minuten hinter uns. Das ist ein Nachteil, aber wir hoffen auf unsere Zuschauer", so Baric. Die Spieler appellierten an die Fans, die Elf am Mittwoch zahlreich zu unterstützen. "Wir brauchen jeden Mann und jede Stimme", lautete der Tenor. Die wichtigste Aufgabe des Teamchefs ist es nun, in den kommenden zwei Tagen die Spieler zu "erfrischen". Herzog (Probleme an der rechten Sohle/er benötigt eine Spezialeinlage) und Neukirchner (Schlag gegen das Bein) sind blessiert, sollten aber fit sein. Cerny fällt nach seiner zweiten Gelben Karte aus, Baric wird aber vorläufig keinen Mann nachnominieren. Kitzbichler saß in Sarajewo als 19. Mann auf der Tribüne, rückt aber gegen Israel auf. Die in Bosnien eingewechselten Prilasnig, Schopp und Haas sowie alle anderen haben von Baric das volle Vertrauen. Pressing gegen Israel Auch mit Ivica Vastic war der Teamchef zufrieden. "Er war solid und kämpferisch in Ordnung. Aber er ist noch nicht dort, wo er vor einem Jahr war. Er kann mehr", meinte Baric. Die Taktik gegen Israel wird er so anlegen, dass seine Truppe noch aktiver agiert, mehr Pressing praktiziert und mehr Druck erzeugt. "Wir sind daheim viel reifer geworden und wollen unbedingt gewinnen". Er deutete an, dass er seine Elf nicht nur auf der Cerny-Position verändert. "Ich überlege, mit zwei echten Stürmern und zwei zusätzlichen Offensiv-Kräften zu spielen. Im Angriff müssen wir noch mehr Leistung bringen. Wir müssen mehr Freistöße oder einen Elfer herausfordern", meinte Baric. Gut für uns und gut für Österreich "Das Ergebnis ist gut für Österreich und auch für Israel", kommentierte Richard Möller-Nielsen als interessierter Beobachter in Sarejewo das 1:1 zwischen Bosnien-Herzegowina und dem ÖFB-Team. Der Däne traf daher am Sonntag auch erst nach seiner Mannschaft in Wien ein, wo am Mittwoch im Ernst Happel-Stadion (20:30 Uhr) Herzog und Co gegen die Israeli um Platz zwei in der WM-Qualifikationsgruppe sieben spielt. Israels Auswahl kam mit 18 Spielern nach Wien. Mit Eyal Bercoviz (Blackburn Rovers), der 68 Teamspiele aufweist, und Idan Tal (Everton/22) sind nur zwei Legionäre mit von der Partie. Haim Revivo von Fenerbahce ist ja gesperrt. (APA)