Sarajewo - Nach dem mageren 1:1 in der Fußball-WM-Qualifikation am Samstag in Sarajewo gegen Österreich sehen die Sonntag-Zeitungen Bosnien-Herzegowinas ihre Mannschaft im Wettlauf und eine Fahrkarte zur Endrunde nach Japan und Südkorea auf verlorenem Posten. "Wir haben die letzte Chance auf den zweiten Tabellenplatz verspielt", lautete der allgemeine und ernüchternde Tenor der Blätter. Die theoretische Möglichkeit in der Gruppe sieben sei zwar noch vorhanden, aber die Realität sehe nach zwei Niederlagen und diesem Remis anders aus. "Es war kein besonders gutes Länderspiel, in dem Franz Wohlfahrt bester Österreicher war", war u.a. zu lesen. Dem Torhüter von Austria Wien hätte an dem Verlusttor keine Schuld getroffen. Die Print-Medien bescheinigten ÖFB-Teamchef Otto Baric mit der Einwechslung von Schopp und Prilasnig ein gutes Händchen. Baric mit gutem Händchen "Die beiden haben eine gute Rolle gespielt, während Herzog und Baur beim Ausgleich in Koproduktion alles richtig gemacht haben", befand eine Zeitung. Hart ins Gericht ging die bosnischen Journalisten hingegen mit Teamchef Miso Drago Smajlovic, den nach dem Schlusspfiff "Raus"-Rufe der Zuschauer begleitet hatten. "Er hat Marko Topic zu spät gebracht, er ist sicher besser als Bolic und Baljic". Ivica Osim sprach davon, dass ihn das Resultat nicht besonders überrascht habe. "Ich habe so etwas erwartet, das ist die Realität. Bosnien besitzt gute Spieler, aber kein Team. Österreich hat die besser organisierte Mannschaft", sagte der bosnische Sturm-Trainer, der ebenso wie der österreichische Botschafter Gerhard Jandl sowie Marinko Koljanin vom LASK und Spielermanager Max Hagmayr dem Spiel als interessierter Zuschauer beigewohnt hatte. (APA)