Wien - Mit einem fulminanten Triumph für die SPÖ und einem Debakel für die Freiheitlichen haben am Sonntag die mit Spannung erwarteten Wien-Wahlen geendet. Die Sozialdemokraten von Bürgermeister Michael Häupl kamen auf knapp 47 Prozent der Stimmen und eroberten damit überraschend die absolute Mandats-Mehrheit zurück. Die FPÖ konnte sich zwar auf Platz zwei etablieren, büßte mit 20 Prozent jedoch mehr als sieben Prozentpunkte ein. Sie erlitt damit die dritte Niederlag bei Landtagswahlen seit Regierungseintritt vor mehr als einem Jahr. Unter den Erwartungen blieb auch die zweite Koalitionspartei auf Bundesebene. Die ÖVP konnte von ihrem historischen Tiefststand nur gerade einen Prozentpunkt auf 16,3 Prozent dazugewinnen. Die Grünen verbesserten sich dagegen mit 12,5 Prozent deutlich, das LIF scheidet aus dem Gemeinderat aus. "Grosso modo" mit der Stadt zufrieden Bürgermeister Michael Häupl verschlug es angesichts seines Triumphs fast die Sprache. Er müsse das Ergebnis erst verarbeiten, meinte der SP-Landeschef. Die Bürger hätten gezeigt, dass die Wiener "grosso modo" mit der Stadt zufrieden seien und sich die Stadt nicht krank reden lassen wollen. Eine Hauptverantwortung für das Ergebnis sieht Häupl beim freiheitlichen Alt-Parteiobmann Jörg Haider und dessen massivem Einsatz im Wahlkampf. Unabhängig von der absoluten Mehrheit wolle er nun in der kommenden Woche mit allen im Gemeinderat vertretenen Parteien Gespräche führen. Ob er sich auch Stadträte anderer Coleurs vorstellen könne, wollte Häupl noch nicht endgültig beurteilen. (APA)