Peking - Chinas Raumfahrtindustrie meldet sich als Anbieter im kommerziellen internationalen Satellitengeschäft zurück und will die Zusammenarbeit mit den USA und Europa forcieren. China wird dabei für den US-Satellitenbetreiber Intelsat schon im Mai 2002 wieder vom Raketenbahnhof Xicheng aus einen von der europäischen Gesellschaft Astrium SAS (Frankreich, Deutschlands Dasa und Großbritanniens BAE) gebauten Telekommunikationssatelliten ins All schießen. Am Wochenende wurden zwischen chinesischen, europäischen und US-Beteiligten in Peking die Verträge dazu unterzeichnet. An der Zusammenarbeit, die China als einen Durchbruch für seine kommerzielle Satellitennutzung sieht, sind neben Astrium und der Gesellschaft "China Great Wall Industry" vor allem Intelsat in Kooperation mit Chinas Unternehmen Sinosat beteiligt. Die für 200 Länder und Regionen operierende Intelsat-Gesellschaft ist Hauptauftraggeber für den neuen geostationären Satelliten, der mit 30 Relais-Stationen den Datenverkehr über China, Indien, Russland, Kasachstan und den Nahen Osten bedienen soll. Intelsat ist bereit, für Starts kleiner bis mittelgroßer Satelliten künftig wieder Chinas "Langer Marsch"-Rakete (LM 3 B) zu nutzen. Die Zusammenarbeit mit China wurde unterbrochen, nachdem es am 15. Februar 1996 zu einem schweren Unfall mit einem Loral-Intelsat-708-Satelliten auf einer LM-3-B-Rakete gekommen war. Während des Starts stürzte die Trägerrakete ab und zerstörte ein Dorf in der Nähe der Abschussrampe. Hundert Dorfbewohner sollen dabei ums Leben gekommen sein. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.3.2001, erl)