Wien - Eine alte Weisheit sagt, dass der böse Börsen-Bär nur diejenigen frisst, die in Panik geraten und ihre Papiere verkaufen. Deshalb sollten Anleger in Zeiten fallender Kurse die Nerven bewahren und nicht verkaufen. Das bedeutet aber nicht, dass es auf der anderen Seite unbedingt klug ist, Aktien zu kaufen, wenn es donnernd bergab geht. Anleger, die dieser Tage Geld anlegen wollen, stehen also vor schwierigen Fragen: Großes Risiko eingehen und hoffen, dass der Talboden erreicht ist, oder lieber ein eher bescheiden niedrig verzinstes Sparbuch nehmen und abwarten?

Die auf Vermögensverwaltung spezialisierte Constantia Privatbank empfiehlt, frisches Geld derzeit in internationalen Immobilienfonds zu parken. Während die Leitbörsen um 20 bis 40 Prozent unter ihren historischen Höchstwerten notieren, haben Immobilienpapiere in den letzten zwölf Monaten ordentlich zulegen können. Die Korrelation der Immobilienmärkte mit den Aktienmärkten ist in den letzten Jahren tendenziell eher gesunken, Realitäten können damit zu Recht als "sicherer Hafen" betrachtet werden. Die von der Constantia aufgelegten "European Property" und "Global Property" gewannen in der Jahresfrist jeweils etwa 16 Prozent.


Breite Streuung

Doch nicht nur für Neueinsteiger sind Immobilienfonds geeignet. Norbert Gertner, Vorstand bei Constantia, empfiehlt im Schnitt ein Sechstel im Depot auf Grund und Boden zu setzen. "Wir gehen vom so genannten Absoluten Return-Ansatz aus. Das bedeutet, Erträge zu allen Zeiten zu erwirtschaften, egal, was an den Börsen gerade los ist."

Dazu wäre eine breite Mischung notwendig, die auch alternative Investments wie Edelmetalle, Hedgefonds und eben Immobilien enthalte.

Im Detail setzt etwa der European Property auf europäische Immobilienpapiere wie Unibail, Klepierre, Schroder European Property und ähnliche. Osteuropäische Papiere sind wegen des Währungsrisikos nicht enthalten, erklärt Gertner. Die Erzielung langfristiger Wertzuwächse steht in der Fondspolitik im Mittelpunkt. Der Schwester-Fonds Global Property weitet das Tätigkeitsfeld von Europa in die Vereinigten Staaten, Kanada, Hongkong, Thailand und kleinere ausgewählte Engagements aus, verfolgt aber im Wesentlichen die gleichen Grundsätze. Die Fondswährung ist in beiden Fällen der Euro. (Michael Moravec, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 26. 3 . 2001)