Athen - Der britische Premierminister Tony Blair hat erneut betont, dass er die im Britischen Museum befindlichen antiken Parthenon-Skulpturen und Reliefdarstellungen des Frieses nicht an Griechenland zurückgeben will. In einem am Samstag veröffentlichten Interview für die linksliberale Athener Zeitung "To Vima" erklärte Blair: "Die Marmorskulpturen gehören dem British Museum, das nicht beabsichtigt, einen Teil der Kollektion an das Ursprungsland zurückzugeben."

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Er wisse, dass seine Antwort viele Leser der Zeitung enttäuschen werde, sagte Blair weiter. Aber man sollte in Rechnung stellen, dass jedes Jahr sechs Millionen Besucher das Museum besuchten und die Schönheit der Parthenon-Skulpturen sowie den besonderen Beitrag Griechenlands zur Weltzivilisation würdigen könnten. Die als Elgin-Marbles bekannten Kunstwerke wurden Anfang des 19. Jahrhunderts, als Griechenland noch zum Osmanischen Reich gehörte, von dem damaligen britischen Gesandten an der Hohen Pforte in Konstantinopel, Thomas Bruce, Earl of Elgin, nach London gebracht und befinden sich seit 1816 im British Museum. Athen verlangt seit Jahrzehnten die Rückgabe der Skulpturen. Dafür hatte sich besonders die verstorbene griechische Kulturministerin Melina Mercouri stark gemacht. Athen hatte gehofft, die Kunstwerke zum Beginn der Olympischen Spiele 2004 in einem neu erbauten Museum den Besuchern präsentieren zu können.(APA/AP)