London - In Großbritannien greifen die Streitkräfte in den Kampf gegen die Maul- und Klauenseuche ein. Mit schwerem Gerät wurde am Sonntag auf einem ehemaligen Flugplatz in Great Orton ein Massengrab für eine halbe Million Tierkadaver ausgehoben. "Wir sollen rund eine halbe Million Schafe von den Bauernhöfen lebendig hierherbringen und auf humane Art und Weise töten", sagte Brigadekommandeur Alex Birtwistler, der den Militäreinsatz leitet. "Das ist eine apokalyptische Aufgabe." Das Landwirtschaftsministerium in London bestätigte am Sonntag 47 neue Fälle. Die Zahl der betroffenen Höfe erhöhte sich damit auf 607. Einige Experten befürchten, dass MKS bis Juni bis zu 4.000 Höfe heimsuchen könnte. Alle Paarhufer im Umkreis von drei Kilometer um einen infizierten Hof sollen geschlachtet werden. In den Niederlanden, in denen am Wochenende fünf MKS-Fälle auftraten, soll am (heutigen) Montag dagegen mit einem Impfprogramm begonnen werden, um die Seuche zu stoppen. 47 neue Fälle Unterdessen ist die Zahl der von der Maul- und Klauenseuche (MKS) befallenen Höfe auf 607 gestiegen. Das Landwirtschaftsministerium in London bestätigte am Sonntag 47 neue Fälle. Experten rechnen damit, dass die Zahl der betroffenen Betriebe bis Juni auf 4000 steigen wird. Mehr als eine halbe Million Tiere wurden bereits geschlachtet oder sind zur Schlachtung vorgesehen. Armee begann mit dem Vergraben von 200.000 Schafen Soldaten der britischen Armee haben am Montag damit begonnen, rund 200.000 Schafe zu vergraben, die wegen der Maul- und Klauenseuche (MKS) getötet worden sind. Die Tiere wurden aus speziellen Transportlastern in vier Meter tiefe, fünf Meter breite und 90 Meter lange Massengräber gekippt. Die Armee hatte die Gräben auf einem stillgelegten Flugplatz in der Nähe von Carlisle im nordwestenglischen Cumbria ausgehoben. In Großbritannien sind vier Wochen nach Ausbruch Seuche 615 000 Tiere zur Notschlachtung bestimmt worden, davon 420 000 Schafe. 388.000 Tiere sind bereits getötet worden. Im Gegensatz zu den knapp 120.000 Rindern, die verbrannt oder in Tierkörperbeseitigungsanlagen vernichtet werden müssen, können Schafe auch vergraben werden. Die Armee setzte nach Mitteilung des Verteidigungsministeriums vom Montag rund 50 Spezialfahrzeuge ein, deren Laderaum zur Vermeidung einer Ausbreitung der Infektion wasserdicht abgeschlossen und abgedeckt ist, zum Transport der Schafe aus den Seuchengebieten ein. Die Diskussion um die Frage, ob in Großbritannien am 3. Mai ein neues Unterhaus gewählt werden soll, ging am Montag weiter. Der Sprecher der Labour-Fraktion, Clive Soley, forderte Blair auf, an der offiziell noch nicht bestätigten Absicht festzuhalten, Anfang Mai wählen zu lassen - ein Jahr vor Ende der Legislaturperiode. Ein Aufschieben dieses Plans wegen der Seuchen-Krise sei sachlich nicht gerechtfertigt und spiele nur den Konservativen in die Hände. Hingegen forderte Dave Strew, Vertreter einer Labour- Abgeordnetengruppe des ländlichen Britanniens, die Wahl zu verschieben. Anderenfalls verstärke sich der Eindruck, dass Labour de Lage auf dem Land gleichgültig sei. Im Lake District, einem der größten und wichtigsten Naturparks Großbritanniens, ist am Wochenende der erste Fall der Seuche aufgetaucht. Parkmanager Bob Cartwright sprach am Montag von einem "Katastrophenszenario". Etwa 100.000 Schafe im Lake District, die das Bild des Parks prägen, weiden völlig frei und ungehindert von irgendwelchen Zäunen. Sollten sie getötet werden müssen, könne "das Gesicht des Lake District auf Jahre hinaus zerstört werden", sagte Cartwright. (APA)