Bogota - Rechtsgerichtete Paramilitärs haben bei weiteren Massakern im Osten und Nordosten Kolumbiens neun Zivilisten umgebracht. Im nördlichen Bezirk Santander seien fünf Menschen vor den Augen ihrer Familienangehörigen getötet worden, berichteten lokale Medien am Sonntag unter Berufung auf das Militär. Sechs der Täter hätten gefasst werden können, sagte ein Sprecher. Weitere vier Menschen seien im Westen in dem Ort Perola erschossen worden. Seit Jahresbeginn haben die "Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens" (AUC) damit bereits mindestens 300 Menschen umgebracht. Fast immer werfen die Paramilitärs ihren Opfern vor, linke Rebellen unterstützt zu haben. Die AUC machen den verschiedenen Rebellengruppen die Kontrolle über weite Teile des Landes streitig und sind nicht in die Friedensgespräche der Regierung von Präsident Andres Pastrana mit den Rebellen eingebunden. In der Region Putamayo an der Grenze zu Ecuador wurden vier Ingenieure entführt. Hier vermuteten die Behörden die Rebellen der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) als Urheber. In dem 37 Jahre dauernden kolumbianischen Bürgerkrieg zwischen linksgerichteter Guerilla, rechten Paramilitärs und Armee wurden bis zu 300.000 Menschen getötet. Seit Oktober 1999 führen Regierung und Guerilla Friedensgespräche. (APA/dpa)