Los Angeles/Wien – Sichtlich gerührt nahm Julia Roberts (33) Montag nacht bei der 73. Oscar-Verleihung in Los Angeles die Auszeichnung als Beste Hauptdarstellerin entgegen. Nach Nominierungen als Beste Hauptdarstellerin in "Pretty Woman" (1990) und als Beste Nebendarstellerin für "Magnolien aus Stahl" (1989) konnte Roberts die begehrte Trophäe im dritten Anlauf gewinnen.

Als Julie Fina Roberts am 28. Oktober 1967 in Smyrna (Georgia, USA) geboren, änderte Roberts zu Beginn ihrer Schauspielkarriere ihren Namen in "Julia", da es schon eine Schauspielerin namens Julie Roberts gab. Die "Aschenputtel"-Variante "Pizza Pizza", eine moderne Liebeskomödie, war Roberts erste große Filmrolle. Schon für ihren zweiten ("Magnolien aus Stahl", 1989) und ihren dritten ("Pretty Woman", 1990) Film heimste Roberts ihre ersten beiden Oscar-Nominierungen ein und etablierte sich an der Seite von Richard Gere in der romantischen Komödie "Pretty Woman" als weiblicher Top-Star in Hollywood. Doch Roberts Höhenflug wurde mit Flops wie "Der Feind in meinem Bett" (1991) und "Entscheidung aus Liebe" unsanft gebremst. Auch Steven Spielbergs Peter-Pan-Remake "Hook" (mit Robin Williams, 1991) konnte Roberts Karriere nicht wieder in die gewünschten Bahnen lenken, ganz im Gegenteil: Sie sei zickig und habe Starallüren, war in den Klatschspalten zu lesen.

Roberts versuchte ein Comeback als Charakterdarstellerin. Die Grisham-Verfilmung "Die Akte", Robert Altmans "Prêt-à-Porter" und Stephen Frears "Mary Reilly" – namhafte Regisseure, die Filme kamen beim Publikum jedoch nicht an. Erst als Roberts wieder zu ihrem Stamm-Metier, der Komödie, zurückkehrte, ging ihre Karriere wieder nach oben: "Die Hochzeit meines besten Freundes" (1997) und "Notting Hill" (mit Hugh Grant, 1999) waren zwei Kassenschlager, die Roberts Comeback perfekt machten. Spätestens an der Seite von Richard Gere in "Die Braut, die sich nicht traut" (1999) gewann Roberts die verlorenen Fans der "Pretty Woman"-Jahre zurück.

Mit "Erin Brockovich" (2000) gelang Roberts letztendlich auch noch ein Riesenerfolg mit einem "ernsten" Film. Mit dem Oscar als Beste Hauptdarstellerin hat sie sich wohl endgültig als "America's Sweetheart" etabliert.
(APA)