Innsbruck - Das Land Tirol will sich über die Tiroler Wasserkraftwerke AG (Tiwag) an der Austrian Hydro Power (AHP), der Wasserkraft-Produktionsgesellschaft des Verbundes, beteiligen. Im Gegenzug könnte die Tiwag ihren 6,5-Prozent-Anteil, den sie an der Verbundgesellschaft hält, zurückgeben. Tirols Landeshauptmann Wendelin Weingartner (V) will darüber mit Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) am Freitag verhandeln. Die Wasserkraft sei "auch bei einem niedrigen Energiepreisniveau langfristig interessant", zeigte sich Weingartner am Montag gegenüber dem Tiroler Wirtschaftspressedienst überzeugt. Es gehe "nicht nur um Anteile", sondern auch "um ein möglichst weitreichendes Strombezugsrecht". Vom Liefervertrag werde es auch abhängen, wie hoch der "Anteil der Tiroler" an der AHP sein soll. In Teilbereichen auch eine Fusion möglich Noch heuer soll es zu einer Annäherung zwischen der Tiwag und den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB) kommen. Die Verhandlungen mit der Stadt Innsbruck verfolgen das Ziel die Tiwag und die IKB "enger zusammenrücken zu lassen", betonte der Landeshauptmann. "In Teilbereichen sei auch eine Fusion möglich". Damit wären "die Ressourcen im Strombereich gestärkt für einen internationalen Partner". "Natürlich ist es naheliegend, zuerst mit den Nachbarn zu reden", sagte Weingartner in Richtung Bayern. "Entschieden sei aber noch nichts." Mit Südtirol könne sich der Landeshauptmann eine Zusammenarbeit beim Aufbau der "Powerline" ("Internet aus der Steckdose") vorstellen. Die Gruppe um EVN, Wiener Stadtwerke und Tiwag hatten Mitte des Monats einen Vorschlag präzisiert, mit dem es möglich werden soll, die anhaltende Pattsituation um die österreichische Stromwirtschaft zu deblockieren: Demnach würde die Dreiergruppe ihre 27-Prozent-Sperrminorität am Verbund aufgeben, wenn sie dafür eine "angemessene Beteiligung" an der Wasserkraft-Tochter des Verbundes AHP und langfristige Strombezugsrechte erhält. (APA)