Brüssel - Trotz der weiteren Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche in Großbritannien, Irland, Frankreich und den Niederlanden sind die Veterinäre der EU-Länder weiter gegen flächendeckende Impfungen, betonte die EU-Kommission am Montag erneut. Zugelassen sei nur die Impfung von Tieren, die nicht rasch genug vernichtet werden können. Das mache aber nur Sinn, wenn ein Land nicht ausreichend Kapazitäten habe, um alle Tiere im Umfeld erkrankter Tiere innerhalb von sechs bis zehn Tagen zu töten und zu vernichten. Die Niederlande haben ein solches spezifisches Impfprogramm angekündigt. Geimpfte Tiere müssen aber "so rasch wie möglich" und spätestens binnen zwei Monaten gekeult und vernichtet werden, hält die EU-Kommission fest. Bevor die Impfungen beginnen, müssen die anderen Mitgliedsländer und die EU-Kommission über alle Details der Maßnahme informiert werden. Proteste angekündigt Das niederländische Landwirtschaftsministerium hat am Montag mit Notimpfungen von Tieren rund um die von MKS betroffenen Höfe begonnen. Nachdem in Oene, einem Dorf in der östlichen Provinz Gelderland, am Sonntag ein zweiter MKS-Fall entdeckt worden war, sind nun insgesamt fünf Betriebe in den Niederlanden verseucht. Dutzende würden noch untersucht, hieß es. Derzeit rechnet man in Den Haag damit, dass mehr als 20.000 Tiere getötet werden müssen. Der niederländische Bauernverband kündigte unterdessen weitere Protestaktionen gegen die Massenschlachtungen gesunder Tiere zur Vorbeugung gegen die Maul- und Klauenseuche an. Der nördliche Zweig der Organisation für Land- und Gartenbau LTO rief alle Landwirte auf, am Montagabend Strohballen in Brand zu stecken. (APA)