Wien - Die heimische Zulieferindustrie plant die Entwicklung einer E-Business-Plattform, die als eine Art "Scharnier" zwischen den künftigen riesigen Internet-Marktplätzen der internationalen Hersteller und den kleinen und mittelständischen Unternehmen in Österreich fungieren soll. Auf Initiative der beiden Automobilcluster in der Steiermark und Oberösterreich entwickelt ein Branchenkonsortium aus 13 Unternehmen in den nächsten Monaten die Businesspläne für die Service-Plattform, die im Herbst mit der Arbeit beginnen könnte, erklärten die Initiatoren des Projekts am Montag in Wien. Die Plattform, deren Kosten Magna-Manager Heinrich Eichenauer grob auf etwa 100 Mill. S (7,3 Mill. Euro) schätzt, soll als "Andockstelle" etwa an COVISINT, die gemeinsame E-Commerce-Plattform von Ford, General Motors und DaimlerChrysler, fungieren. "Die Geschwindigkeit, die heute verlangt wird, ist gerade noch beherrschbar, aber die Geschwindigkeit auf die die Autokonzerne durch die Einkaufsplattformen kommen wollen, wird Firmen in unseren Größenordungen überfordern", erklärte Leopold Wolfsteiner vom oberösterreichischen Zulieferer Burg Design. Während Kleinunternehmen bisher oft ein oder zwei EDV-Spezialisten beschäftigten, müssten in Zukunft "10 oder mehr Leute" eingeplant werden, sagte Wolfsteiner. "Es geht nur über ein Miteinander." Als Kristallisationskerne des Konsortiums, an dem auch Dienstleister teilnehmen, fungieren größere Systemlieferanten/Hersteller wie beispielsweise Magna-Steyr oder die Steyr-Nutzfahrzeuge. Auch der Fachverband der Fahrzeugindustrie nimmt an den Vorbereitungen für die Plattform teil. Läuft der rotweißrote E-Business-Marktplatz einmal, werden die meisten der 500 in den Autoclustern vertretenen Firmen teilnehmen, wird erwartet. (APA)