Wien/St.Pölten/Innsbruck - Zumindest zwei der drei als Eigentümer hinter den EnergieAllianz-Partnern stehende Bundesländer wollen dem für Mittwoch Nachmittag bei Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) angesetzten "Strom-Gipfel" fernbleiben. Aus der Landesregierung in St. Pölten hieß es am Montag, alle drei Länder - Niederösterreich (EVN), Wien (Wiener Stadtwerke) und Tirol (Tiwag) - würden an dem Treffen nicht teilnehmen, aus dem Büro von Tirols Landeshauptmann Wendelin Weingartner hieß es am Montagnachmittag dagegen, dass das Land Tirol beim Stromgipfel schon dabei sein werde.
Als Begründung für das Fernbleiben der drei Länder, deren Energieversorger gemeinsam eine 27-Prozent-Sperrminorität an der Verbundgesellschaften halten, wurden seitens Niederösterreich nicht näher bezeichnete "Diskrepanzen mit Minister Bartenstein" genannt. Das Fernbleiben erfolge auf Basis einer "internen Absprache" der drei Bundesländer.
"Der Gipfel wird stattfinden"
Im Wirtschaftsministerium hielte man es für "nicht sinnvoll", wenn einige der eingeladenen Länder-Vertreter "das Gespräch verweigern" würden: "Das bringt uns ja nicht weiter", so Bartenstein-Sprecherin Ingrid Nemec: "Der Gipfel wird stattfinden." Jedoch weiß man im Ressort noch nichts von angeblichen Absagen.
Die Einladungen seien Ende der Vorwoche mündlich und heute schriftlich ergangen. Eingeladen wurden die Eigentümervertreter und die AR-Chefs von Verbund, Energie AG Oberösterreich (EAG) und Energie Steiermark AG (EStAG) einerseits sowie EVN, Tiwag und Wiener Stadtwerken andererseits. Verbund, EAG und EStAG sind ihrerseits mit 27 Prozent an der EVN beteiligt.
Tirol wird an dem Gipfel teilnehmen
Seitens des Weingartner-Büros in Innsbruck hieß es am Montag, Tirol werde an dem Gipfel teilnehmen. Die Tagesordnung sei zwar noch nicht fertig, was allerdings "nicht ungewöhnlich" sei. Nach derzeitigem Stand finde die Sitzung "ganz normal" statt. Aus dem Büro des Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadtrats Sepp Rieder wurde der APA dagegen erklärt, Wien werde dem Stromgipfel fernbleiben.
Das Land Oberösterreich nimmt am Wiener Stromgipfel kommenden Mittwoch teil: Landeshauptmann Josef Pühringer (V) werde sicher in die Bundeshauptstadt fahren, so ein Sprecher seines Büros gegenüber der APA Montag Nachmittag. Der Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich (EAG), Leo Windtner, werde laut einer EAG-Sprecherin nicht am Gipfel teilnehmen.
Auch das Land Steiermark werde am Stromgipfel teilnehmen, hieß es in Graz am Montag Nachmittag auf Anfrage der APA. (APA)