Mensch
Implantierte Ohrzellen bringen das Gehör zurück
Ersatznervenzellen sollen den elektrischen Kontakt zwischen Implantat und Gehirn verbessern
Bristol - Der Wissenschaftler Matthew
Holley von der University of Bristol
hat
Ohrzellen entwickelt, die in menschliche Ohren eingesetzt, einen
Hörverlust bremsen oder ein bereits verlorenes Gehör wieder
herstellen können. Vorgesehen ist, dass diese Zellen gemeinsam mit
Innenohrimplantaten durch die Förderung der Nervenregeneration
das Gehör wieder herstellen.
Holley erklärte gegenüber der BBC, dass jene Geräte, die den
Hörnerv stimulieren in einem eingeschränkten Bereich sehr gut
funktionierten. "Sie sind jedoch für Menschen, die schon lange Zeit
nichts mehr hören ungeeignet, da ihre Hörnerven bereits zu
degeneriert sind." Die Ersatznervenzellen sollen den elektrischen
Kontakt zwischen Implantat und Gehirn verbessern. Dieses Verfahren
soll Implantate effektiver und breiter einsetzbar machen. Laut Holley
will das Team in drei bis fünf Jahren seine Arbeiten abgeschlossen
haben.
Stephen Rooney von der
British Deaf Association
betonte, dass es falsch
sei, Taubheit einfach als eine zu heilende Krankheit zu sehen.
"Taube Menschen sind sehr stolz auf ihre Kultur, ihre Geschichte und
ihre Sprache. Sie suchen nicht nach einer Behandlung, sondern nach
Gleichberechtigung und Akzeptanz." (pte)