Wien - "Indiskutabel" ist für FPÖ-Wirtschaftssprecher Thomas Prinzhorn der Vorschlag von Wiener Stadtwerken, EVN und Tiwag, ihre Sperrminorität an der Verbundgesellschaft gegen Aktien der Austrian Hydro Power (AHP) samt Strombezugsrechten einzutauschen. Von den dreien hat in den Augen von Prinzhorn nur die Tiwag die Möglichkeit, AHP-Aktionär zu werden, indem sie ihrerseits ihre Wasserkraftwerke und Kraftwerksbeteiligung als Sacheinlage in die AHP einbringe. "Im liberalisierten Elektrizitätsmarkt haben Strombezugsrechte nichts mehr verloren, sofern sie sich nicht auf Verträge beziehen, die ihren Ursprung beispielsweise in der Errichtung oder Kofinanzierung eines Kraftwerkes haben", argumentiert der FP-Wirtschaftssprecher. "Wer in der Vergangenheit nicht rechtzeitig vorgesorgt hat, für den ist eben der Zug abgefahren." "Aktienrechtlich unzulässig" "Aktienrechtlich unzulässig" sei jedenfalls die zweite Seite des Geschäftes, in dem die Verbundgesellschaft selbst das Stadtwerke/EVN/Tiwag-Aktienpaket von 27 Prozent erhalten solle. Das Aktiengesetz regle detailliert die Möglichkeiten des Erwerbes eigener Aktien, aber dieser Vorschlag sei darin nicht aufgelistet, so Prinzhorn am Montag in einer Aussendung. Paragraf 65 Abs. 1 des Aktienrechts besage etwa, dass die Gesellschaft nur eigene Aktien erwerben dürfe, wenn es zur Abwendung eines schweren, unmittelbar bevorstehenden Schadens notwendig sei. Laut Prinzhorn würde aber "genau das Gegenteil eintreten": Der Verlust der Kontrolle über die AHP bewirke eine dauernde Entwertung der Verbund-Aktien, verschlechtere die strategische Positionierung, stärke die Konkurrenz und führe de facto zu einer "Realteilung des Verbund-Konzerns". (APA)