Rehovot - Theoretische Physiker des
Weizmann-Instituts
im israelischen
Rehovot haben eine Erklärung gefunden, warum sich Wasser in sehr
kurzer Zeit zu Tropfen verdichtet. Kleine Windturbulenzen in Wolken
spielen dabei eine wesentliche Rolle. Bisher konnten Wissenschaftler
diesen zentralen Vorgang für das Wetter nicht eindeutig erklären.
"Wenn man die typische Wachstumszeit von Tropfen berücksichtigt,
würde es vielleicht zehn bis 15 Stunden dauern. Aber die Erfahrung
zeigt, dass es sehr viel schneller zum Niederschlag kommt",
beschreibt Gregory Falkovich das Phänomen. Die Erklärung fanden
die Forscher nun in den vielen kleinen Turbulenzen, die in einer
Wolke existieren. Zu Beginn kondensieren Wassermoleküle an
millionstel Meter kleinen Staubteilchen. Diese Konglomerate müssen
etwa um das tausendfache wachsen, um das nötige Fallgewicht zu
erreichen. Wie Zentrifugen wirken hier die Turbulenzen, wodurch die
Kondensationskeime in wenigen Minuten ihre Fallgröße erreichen
können. "In diesen dichten Bereichen, prallen die kleinen Teilchen
viel häufiger zusammen und bilden größere Tropfen", erklärt
Falkovich.
Die so genannten Wassercluster sammeln während des Fallens mehr
und mehr Feuchtigkeit auf, bis sie zu den großen Tropfen
heranwachsen, die schließlich auf die Erboberfläche treffen. Aus
diesen Ergebnissen hoffen die Wissenschaftler nun, eine verbesserte
Wettervorhersage ableiten zu können. "Am liebsten würden wir den
Meteorologen die einfache Formel geben, dass bei einer gewissen
Windgeschwindigkeit der Regen in vierzig Minuten beginnen wird.
Aber das ist bisher noch ein Traum", so Falkovich. (pte)