Wien - Die Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank AG steht einem Einstieg bei der Bank Burgenland vorsichtig positiv gegenüber. Wie der Vorsitzende des Vorstandes, Jodok Simma, im Gespräch mit dem S TANDARD erklärte, komme ein Alleingang dabei allerdings nicht in Frage. Eine Beteiligung an dem im Vorjahr ins Trudeln geratenen Schwesterinstitut - die Bank Burgenland gehört zum Hypo-Sektor - werde nur zusammen mit anderen Landes-Hypothekenbanken ins Auge gefasst.

Ob andere Institute mitmachen, ist derzeit noch offen. "Die Meinungsbildung darüber befindet sich derzeit noch in einem sehr frühen Stadium", meinte Simma. Es werde sich erst herausstellen, ob Interesse auf einer breiteren Basis vorhanden sei. Deshalb sei auch noch kein Kontakt mit dem Eigentümer der Bank Burgenland, dem Land, aufgenommen worden. Eine Entscheidung werde aber auf jeden Fall noch heuer fallen.

Bank-Burgenland-Chef Wolfgang Ulrich, seit Jahresbeginn in dieser Funktion tätig, zeigte sich zufrieden, dass das von ihm ausgesandte Signal, wonach ein Partner aus dem Sektor willkommen wäre, auf Resonanz gestoßen ist. Vom Standpunkt der Bank aus sei der Weg zu einer Partnerschaft jetzt auch endgültig frei, da die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG am Montag die Bilanz 2000 mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen habe. Damit könne ein Schlussstrich unter die Vergangenheit gezogen und der Blick in die Zukunft gerichtet werden. Über die Zukunft wird das Land entscheiden

Über diese Zukunft wird das Land Burgenland als Eigentümer entscheiden, betonte Wolfgang Ulrich. Es habe die Wahl zwischen einer endgültigen Trennung von der Bank und der Abgabe einer Minderheitsbeteiligung bis zu 49 Prozent.

Sollte sich das Land für eine Minderheitsbeteiligung entscheiden, wäre die Hypo Vorarlberg ein besonders interessanter Partner, da an ihr ein baden-württembergisches Bankenkonsortium mit einer Sperrminorität beteiligt ist (74,9 Prozent hält indirekt das Land Vorarlberg). Damit könnte das Burgenland auch als Standort für Investoren aus diesem wohlhabenden deutschen Bundesland interessant werden, hofft Ulrich auf einen zusätzlichen volkswirtschaftlichen Effekt.

Als mögliche Partner der Vorarlberger bei der Bank Burgenland sieht Ulrich die Hypos von Niederösterreich und eventuell von Tirol und Kärnten. Auch der Volksbankensektor komme in Frage. (Günter Baburek, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 27. 3 . 2001)