Amman - Die Palästinenser wollen auf dem am Dienstag beginnenden Gipfeltreffen der Arabischen Liga in der jordanischen Hauptstadt Amman um Unterstützung für ihren Aufstand werben. Arabische Staaten haben ihnen eine Milliarde Dollar zugesagt, bislang ist jedoch kaum Geld ausgezahlt worden.

Palästinenserpräsident Yassir Arafat flog am Montag nach Jordanien, wo er sich noch vor dem Gipfel mit Jordaniens König Abdullah beraten wollte. An dem Gipfel nimmt auch UNO-Generalsekretär Kofi Annan teil. Aus arabischen Diplomatenkreisen verlautete, besonders Ägypten und Jordanien versuchten durch Gespräche mit irakischen Vertretern einen Streit auf dem Treffen zu verhindern.


"Starrsinnige Iraker"

Irak hat von den arabischen Staaten verlangt, dass sie die nach dem Golfkrieg verhängten Sanktionen nicht nur verurteilen, sondern auch brechen. "Die Iraker sind immer noch starrsinnig und radikal, was ihre Forderungen angeht. Sie weisen Kompromisse zurück, aber die anderen Araber sind sich einig und entschlossen, ihre internationalen Verpflichtungen zu erfüllen", verlautete aus jordanischen Regierungskreisen. Iraks Ministerpräsident Tarek Aziz sagte nach einem Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Ali Abu Ragheb, die Aggression der USA und der Briten gegen Irak habe "arabische Partner". Unter den 22 Mitgliedern der Arabischen Liga sind auch die ehemaligen irakischen Kriegsgegner Kuwait und Saudi-Arabien.

Die Suche nach einem Ausweg aus dem festgefahrenen Nahostkonflikt bestimmt derzeit auch die Tagesordnung des UNO-Sicherheitsrates. Die Mitgliedsländer versuchen sich weiter auf eine Resolution zu einigen, bei der es um den Einsatz unbewaffneter Polizei- und Militärbeobachter der UNO geht. Die Beratungen darüber sollten am Montag in New York weitergehen. Diplomaten hofften auf einen Kompromiss noch vor dem Beginn des Gipfeltreffens der Arabischen Liga.

Die USA haben bereits ihr Veto gegen die vorliegenden Resolutionsentwürfe angedroht, die neben der Einrichtung einer Beobachtermission eine Verurteilung Israels wegen der fortgesetzten Besetzung arabischen Landes verlangen. (Reuters)