Manila - Ein Aufführungsverbot des wegen seiner Sex-Szenen umstrittenen philippinischen Spielfilms "Live Show" hat in der Hauptstadt Manila am Montag mehrere tausend Demonstraten auf die Straße getrieben. Die Teilnehmer warfen Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo Einschränkung der künstlerischen Freiheit vor, nachdem sie den Streifen von den Kinoleinwänden des vorwiegend katholischen Landes verbannt hatte. Wegen der Haltung der philippinischen Regierung war der Chef der staatlichen Zensurbehörde und Befürworter des Films, Nicanor Tiongson, vor wenigen Tagen zurückgetreten. Arroyo hatte "Live Show" auf den Index setzen lassen, nachdem sich die einflussreiche katholische Kirche sowie organisierte Pornografie-Gegner gegen eine öffentliche Aufführung ausgesprochen hatten. Die Produktion, die im Rotlicht- und Nachtbar-Milieu des Inselstaats spielt, war im vergangenen Jahr beim Berliner Internationalen Filmfest erstmals gezeigt und positiv aufgenommen worden. Auf den Philippinen waren in der Vergangenheit bereits international bejubelte Filme wie "Das Piano" oder "Schindlers Liste" wegen angeblich unmoralischer Inhalte auf den Index gesetzt worden. (APA/dpa)