Hamburg - Der EU-Kommissar für Außenbeziehungen, Chris Patten, geht nicht davon aus, dass schon bald Soldaten aus Deutschland und anderen EU-Staaten für den Frieden in Mazedonien kämpfen müssen. Bis jetzt hätten die Mazedonier nicht um militärische Hilfe der NATO oder einer europäischen Truppe gebeten, sagte Patten der "Bild"-Zeitung vom Dienstag. Die europäische Aufgabe bestehe heute vor allem darin, alle Vermittlungsmöglichkeiten zwischen demokratischen Albanern und Mazedoniern zu nutzen, um so ein friedliches Ende des Konfliktes zu unterstützen. Patten lobte den deutschen Beitrag für die Friedenssicherung auf dem Balkan. Deutschland habe bisher sehr viel sowohl zur militärischen Sicherung des Balkans als auch zum wirtschaftlichen Aufbau beigetragen, Die EU-Kommission arbeite dabei sehr eng mit der Bundesregierung und dem Balkan-Beauftragten Bodo Hombach zusammen. Eindeutig sprach sich der EU-Kommissar gegen Verhandlungen mit den albanischen UCK-Rebellen aus. Mit Leuten, die demokratische Wahlen ablehnten und auf Gewalt und Terror beharrten, könne nicht verhandelt werden. Der richtige Weg sei der Weg des mazedonischen Präsident Boris Trajkovski. Dieser wolle einen breiten Dialog mit allen politischen Parteien. Keinesfalls dürften die friedlichen Albaner in die Hände der Rebellen getrieben werden, ergänzte Patten. (APA)