Düsseldorf - Der deutsche Energiekonzern E.ON - der in Österreich als ein möglicher strategischer Partner für Verbundgesellschaft und andere Energieversorger gehandelt wird - ist im Jahr 2000 kräftig gewachsen. Nach Steuern kletterte der Konzernüberschuss um 30 Prozent auf den Rekordwert von 3,7 Mrd. Euro (50,9 Mrd. S). Der Konzernumsatz stieg um 34 Prozent auf 93 Mrd. Euro. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet der Vorstand mit einer Erholung der Strompreise und einer deutlichen Verbesserung des betrieblichen Ergebnisses. "Interessante Einstiegschancen" Wie das Unternehmen bei der Präsentation der Bilanzdaten wissen ließ, seien gegenwärtig "interessante Einstiegschancen" in Großbritannien und Spanien möglich. Die Position in Europa solle systematisch ausgebaut werden. Mit der Mehrheitsübernahme bei Sydkraft werde E.ON maßgeblicher Akteur in Skandinavien und rücke zugleich in Europa - hinter EdF und Enel - auf Platz drei vor. Diese Position baue man zu einer gesamteuropäischen Präsenz mit signifikanten Positionen in allen wichtigen Märkten aus. "Dabei stehen nicht nur die an Deutschland grenzenden Regionen im Fokus", wie betont wurde, sondern auch Inselmärkte wie Großbritannien. Die Ambitionen reichten aber über Europa hinaus. E.ON sei für viele Unternehmen ein attraktiver Partner, meint der Vorstand unter Hinweis auf die breite Privatisierungs- und Liberalisierungserfahrung, aber auch auf die hohe Finanzkraft: "Wir engangieren uns aber nur dort, wo es zur Umsetzung unserer strategischen Ziele beiträgt und wirtschaftlich sinnvoll ist". Wachstum heiße für E.ON immer profitables Wachstum, betont Vorstandschef Ulrich Hartmann. Gespräche mit OMV gehen weiter Entgegen anderslauter Meldungen sollen auch die ins Stocken geratenen Gespräche zwischen der E.ON-Tochter Veba Oel und der OMV weitergehen. Die von der OMV seit über einem Jahr verhandelte Lösung sieht vor, dass die OMV die deutsche Tankstellenkette Aral übernehmen sollte und im Gegenzug ihr Gasgeschäft an die Veba-Mutter E.ON abtreten würde. OMV-Generaldirektor Richard Schenz und dessen Stellvertreter Wolfgang Ruttenstorfer hatten bei der Bilanzpresskonferenz von einem Stillstand der Verhandlungen mit E.ON gesprochen, da man in Bewertungsfragen zu weit auseinander liege. Einen Abbruch der Gespräche bedeute das aber nicht, sagten die beiden OMV-Direktoren am 6. März. Die OMV werde jetzt Alternativen überlegen, und es sei zu erwarten, dass E.ON das Gleiche tun werde. Gleichzeitig sagte Schenz damals, dass die OMV wegen Allianzen, Kooperationen oder Fusionen mit allen in Zentraleuropa tätigen Öl- oder Gaskonzernen spreche, insgesamt etwa "eine Handvoll". (APA)