Peking - Nach sechswöchiger Haft in der Volksrepublik China hat eine in den USA lehrende Soziologen nach chinesischen Angaben "Spionagetätigkeit" eingestanden. Die in Washington lebende Chinesin Gao Zhan habe ein Geständnis abgelegt, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Sun Yuxi, am Dienstag in Peking. "Es ist evident, dass Gao im Auftrag fremder Geheimdienste tätig war", fügte er hinzu. Nähere Einzelheiten nannte er nicht. Die Soziologin Gao war am 11. Februar gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem fünfjährigen Sohn am Flughafen von Peking verhaftet worden. Die USA hatten ihre Freilassung gefordert und dagegen protestiert, dass der Fünfjährige 26 Tage getrennt von seinen Eltern festgehalten wurde. Der Sohn und der Ehemann von Gao sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Die US-Botschaft hatte bei der chinesischen Regierung Protest eingereicht, weil sie von der Festnahme nicht unterrichtet wurde. Die Eheleute sind bisher noch chinesische Staatsbürger, haben jedoch die US-Staatsbürgerschaft beantragt. Ihr in den USA geborener Sohn ist Amerikaner. (APA/Reuters)