Unternehmen
Sabena flog Rekord-Verlust ein
Restrukturierung kommt der angeschlagenen belgischen Fluglinie teuer
Brüssel - Die angeschlagene belgische Fluggesellschaft Sabena könnte laut einem belgischen Zeitungsbericht für 2000 einen Jahresverlust von bis zu 13 Mrd. belgischen Francs oder 288,6 Mill. US-Dollar (323,0 Mill. Euro/4,4 Mrd. S) ausweisen. Wie die Zeitung "Le Soir" weiter berichtete, liegen die Gründe für die Verluste der Tochterfirma der SAirGroup in erster Linie in den hohen Treibstoffpreisen sowie in Restrukturierungskosten. Zusätzlich würden im Zusammenhang mit Flugzeug-Leasingverträgen weitere Kosten von rund 1,5 Mrd. Francs anfallen, hieß es weiter.
Die Zeitung berichtete weiter, in den ersten zwei Monaten des Jahres 2001 sei das Geschäft der Sabena gut gelaufen. Wenn diese Entwicklung anhalte, könnten die Verluste im laufenden Jahr auf rund vier Mrd. Francs zurückgehen.
Restrukturierungsplan
Sabena stellte im vergangenen Oktober einen Restrukturierungsplan vor, in dem für 2001 Kosteneinsparungen von bis zu 357 Mill. Euro vorgesehen waren. Das Unternehmen hatte zuvor auch erklärt, dass der Betriebsverlust 2001 auf Grund der Kostensenkungsmaßnahmen auf bis zu 1,3 Mrd. belgische Francs eingegrenzt werden könne.
Im August hatte die Fluggesellschaft einen Halbjahresverlust von 83,6 (Vorjahr 14,1) Mill. Euro veröffentlicht. Damals sprach die Sabena mit Blick auf das volle Jahr von einem "alarmierend tiefen Stand". Sabena-Sprecher Wilfried Remans nahm zum Bericht von "Le Soir" keine Stellung: "Wir kommentieren unsere Zahlen erst, wenn sie veröffentlicht sind", sagte er. Sabena, die zu 49,5 Prozent zur SAirGroup gehört, wird voraussichtlich am 3. April ihre Jahreszahlen 2000 vorlegen. Die Swissair will am Tag davor den Jahresabschluss vorlegen. (APA/Reuters)