Laut Staatsanwalt keine Marcos-Millionen in Düsseldorf Gespräch mit Vertretern der philippinischen Botschaft Düsseldorf - Die Jagd auf angeblich in Europa versteckte Milliardenbeträge aus dem Vermögen des philippinischen Ex-Diktators Ferdinand Marcos scheint in Deutschland leer zu laufen. Die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf ermittelt zwar gegen eine angebliche Tochter des Diktators wegen des Verdachts der versuchten Geldwäsche. Es sei aber "keine müde Mark" auf Konten in Düsseldorf geflossen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Johannes Mocken, am Dienstag auf Anfrage. Die Staatsanwaltschaft versuche immer noch herauszufinden, ob jene Frau, die sich Irene Marcos Araneta nannte, tatsächlich eine Tochter des Diktators sei, sagte Mocken. Das Ermittlungsverfahren sei auf Grund einer Verdachtsmeldung der Deutschen Bank nach dem Geldwäschegesetz eingeleitet worden. Die Frau habe Anfang Februar mehrere Konten bei der Bank eröffnet und die Überweisung größerer Beträge aus der Schweiz angekündigt. Es sei aber keinerlei Geld geflossen, versicherte Mocken. Nach vier Wochen habe die Bank die Konten von sich aus gekündigt. Für den Nachmittag waren Vertreter der Botschaft der Philippinen mit den Ermittlern in Düsseldorf verabredet. Mocken machte ihnen aber wenig Hoffnung auf Informationen. Es wäre ein offizielles Rechtshilfeersuchen der Regierung in Manila erforderlich, das den formalen Weg über das Auswärtige Amt und das Justizministerium gehen müsste, damit die Staatsanwälte den Botschaftsvertretern Auskunft geben dürften. Ein solches Ersuchen liege bisher nicht vor. "Wir können denen das nicht in die Hand drücken", sagte Mocken. (APA/AP)