Madrid - Die spanische Justiz will das Auslieferungsgesuch Russlands für den Medienmagnaten und Kreml-Gegner Wladimir Gussinski angeblich ablehnen. Die drei Richter der zuständigen Kammer beim Nationalen Gerichtshof in Madrid hätten sich mit einem Stimmenverhältnis von zwei zu eins gegen eine Auslieferung entschieden, berichtete die spanische Presse am Dienstag übereinstimmend. Nach Ansicht der Kammer erfüllten die Gussinski in Russland zur Last gelegten Vergehen nach spanischem Recht nicht den Straftatbestand des Betrugs. Der Gerichtshof hatte am Montag die sofortige Freilassung Gussinskis aus der Untersuchungshaft angeordnet. Dies deute darauf hin, dass die Richter auch das Auslieferungsgesuch ablehnen würden, verlautete aus Justizkreisen. Dem 48-jährigen Gussinski werden in Russland Betrug und Konkursverschleppung im Zusammenhang mit seiner überschuldeten Holding Media Most zur Last gelegt. Die spanische Staatsanwaltschaft hatte für eine Auslieferung des Unternehmers plädiert. Der Medienmogul betonte demgegenüber, er werde in seinem Land politisch verfolgt. Das letzte Wort im Auslieferungsprozess hat die spanische Regierung. (APA/dpa)