Wien/Bad Ischl - Bei einem Pilotprojekt der österreichischen TCM-Akademie gemeinsam mit der Morbus Alzheimer Gesellschaft ist es gelungen, bei Patienten einen Teil ihrer Beschwerden zu lindern. Insgesamt wurden 24 Patienten, die an Morbus Alzheimer und Mischdemenz litten, mit einer Therapie der China Academy of TCM in Peking behandelt. "Die Therapie dauerte zwei Mal zehn Tage. Die Patienten erhielten Akupunktur und Tuina, chinesische Kräutermedizin und sie turnten mit Shaolin-Mönchen regelmäßig Qi-Gong", so Liang Zhi, Professorin für traditionelle chinesische Medizin der KSU-Los Angeles und Studienleiterin zu pressetext.austria. Die Resultate seien vielversprechend. "Es gibt eine deutliche Verbesserung der Erinnerungsfähigkeit und der Bewegungsfähigkeit, die vegetativen Begleiterscheinungen wie Schlaf- und Verdauungsstörungen und Inkontinenz sind deutlich zurückgegangen", so die Ärztin, die auch Vizepräsidentin der österreichischen TCM-Akademie ist. Auch das Körperempfinden habe durch die Akupunktur deutlich zugenommen. "Wir haben den Patienten zusätzlich noch das Spurenelement Indium verabreicht, dadurch wurde auch das psychoemotionale Verhalten eindeutig verbessert". Beeindruckt war die Ärztin vor allem über die Kürze der Behandlung. Ein Teil der Patientengruppe war besonders schwer von der Erkrankung betroffen. "Alzheimer ist leider noch immer ein völlig tabuisiertes Thema", so Andreas Bayer, Präsident der österreichischen TCM-Akademie . "Die herkömmlichen Therapien bekämpfen die Beschwerden nicht aber die Ursache. Die westliche Medizin hat keine Therapieschemata zur Behandlung des Morbus Alzheimer", so der Arzt. "Die Patienten werden noch von niedergelassenen Therapeuten weiterbehandelt: Einmal pro Woche erhalten sie Akupunktur, die chinesischen Kräuter und das Indium werden ebenso fortgesetzt wie die Pharmaka. Die Qi-Gong Übungen haben die Patienten selbst erlernt", so Liang. "Zielsetzung der Behandlung sind eine größere Effektivität und auch Kosteneinsparungen für die Kassen, einerseits durch einen geringeren Bedarf an Ärzten, andrerseits durch weniger Arzneimittel", so Liang. Die Ergebnisse der Studie, die übrigens die erste im deutschsprachigen Raum ist, kommt in Asien und den USA bereits seit längerer Zeit zur Anwendung. Es gebe jedenfalls noch in diesem Sommer eine Fortsetzung. Im kommenden Jahr ist ein großer Feldversuch des Max-Planck-Instituts in Berlin geplant. Dort sollen 700 Patienten mit der fernöstlichen Methode behandelt werden. (pte)