Bogota - Kolumbianische Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben ein Gerät gegen das so genannte Economy-Class-Syndrom entwickelt. Die kleine Box soll das Venensystem in den Beinen stimulieren und damit möglicherweise lebensgefährliche Thrombosen verhindern, wie der Forscher und Miterfinder Jorge Reynolds am Dienstag in Bogotá erklärte. Das Gerät funktioniere sogar durch Socken und Strümpfe hindurch und könne als Wegwerfartikel hergestellt werden, sagte Reynolds, der als Pionier der Herzschrittmacher-Entwicklung gilt. Das Projekt befinde sich derzeit noch in der Erprobungsphase, habe allerdings bereits Erfolge gezeigt. Reynolds fügte hinzu, bis Jahresende sei die Entwicklung voraussichtlich abgeschlossen. Die Markteinführung hänge jedoch davon ab, wann das Patent für das Gerät erteilt werde. Als Economy-Class-Syndrom wird die Tatsache bezeichnet, dass durch die beengten Sitzverhältnisse in Passagierflugzeugen die Durchblutung in den Beinen ins Stocken geraten kann. Dort können sich Blutpropfen bilden, so genannte Thrombosen. Wenn nach dem Verlassen der Maschine das Blut wieder in Bewegung gerät, kann der Blutpropf das Herz oder die Lungen erreichen. Dies führt in Sekunden zum Tod. (APA/AP)