Heuer soll der Gruppenumsatz trotz des Wegfalls der Metallurgiesparte (Treibacher wurde verkauft) 1,65 Mrd. EURO übertreffen, wobei im Kerngeschäft Ziegel eine Zuwachsrate von 13 Prozent angestrebt wird. Noch wichtiger ist Reithofer aber die Integration zu einer homogenen Gruppe. (cr, DER STANDARD, Printausgabe 29.3.2001)
Unternehmen
Wienerberger: Dividende steigt um 60 Prozent
Neue Struktur: Holding wird aufgegeben - Schaschl verläßt den Konzern
Wien - Mit dem Wechsel an der Konzernspitze bei Wienerberger (Erhard Schaschl geht, sein jetziger Vorstandskollege Wolfgang Reithofer wird General) bekommt der weltgrößte Ziegelproduzent auch eine neue Struktur. Die Holding und die operative Führungsebene werden zur Wienerberger AG zusammengelegt, sodass die Leitung der operativen Bereiche künftig direkt vom Vorstand wahrgenommen werden. Die Konzernzentrale soll selbst bei einem möglichen Eigentümerwechsel (die Bank Austria und die belgische Koramic sind Hauptaktionäre) in Wien bleiben.
Ferner werden die bisherigen Wand- und Deckensysteme sowie die Flächenbefestigungen im Bereich Ziegel zusammengefasst und regional in "Ziegel Zentral- und Osteuropa", "Ziegel Westeuropa" sowie "Ziegel USA" unterteilt. Die neue Struktur zielt im Wesentlichen darauf ab, den Konzern für die Aktionäre attraktiver zu machen - so soll die Dividendenrendite von derzeit rund 3,6 auf vier Prozent angehoben werden.
"Turnaround-Potenzial"
Reithofer kündigte ein "aktives Herangehen" an die stagnierenden Baustoffmärkte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Teilen von Frankreich an. Der Markt leide derzeit an Überkapazitäten, die man teilweise aufkaufen und stilllegen wolle. Mitteleuropa, das im Gegensatz zu Osteuropa und den USA im Vorjahr fast nichts zum Betriebsergebnis beigetragen habe, beherberge "beträchtliches Turnaround-Potenzial".
Die Dividende für 2000 wird von 0,5 Euro um 60 Prozent auf 0,8 Euro (11 S) je Aktie erhöht. Das Betriebsergebnis stieg im Vorjahr im Konzern um 35 Prozent auf 254,3 Mio. EURO. Der Vorsteuergewinn kletterte um 28 Prozent auf 228,3 Mio. EURO. Der Konzernumsatz lag mit 1,6 Mrd. EURO um ein Viertel über dem Vorjahreswert von 1,3 Mrd. EURO.