Netzpolitik
Virus macht keinen Unterschied zwischen Linux und Windows
Erster plattform-übergreifender Virus entdeckt - Wahrscheinlich nicht fortpflanzungsfähig
Die Sicherheitsfirma Central Command
meldete einen besorgniserregenden neuen Virus. W32.Winux, so der Name des Schädlings, soll in der Lage sein Computer unabhängig von ihrem Betriebssystem befallen zu können. Sowohl User von Windows als auch von Linux sind vor der neuen Gefahr nicht sicher.
Experten hielten es für nicht möglich
"Wir haben nicht gedacht, dass so etwas möglich ist", sagte
der Chef der zu Central Command gehörenden Firma Medina in Ohio,
Keith Peer. "Das ist ein wirklich großer Schritt für die
Programmierer von Computerviren." Peer ging jedoch nicht davon
aus, dass sich W32.Winux schnell verbreiten wird. Zum einen
vermehre sich das Programm nur auf PCs mit dem Pentium-Prozessor
von Intel, also nicht auf Servern von Sun
Microsystems.
EXE und ELF - Dateien betroffen
Sobald der Virus im System aktiv wird, greift er EXE (bei Windows) und ELF (bei Linux) - Dateien an. Steven Sundermeier, Produkt Manager von Central Command sieht im neuen Virus eine technische Innovation, der Wegbereiter für alle zukünftigen Viren sein könnte. Der Virus nistet sich in im .reloc-Sektor der Dateien ein, falls diese groß genug sind, Experten sprechen von Programmdateien mit mindestens 100
Kilobyte Größe, und hänge sich dann an diese an. um den Schädling aufzunehmen. Bei einem Angriff auf eine ELF-Datei überschreibt der Virus diese und übernimmt die Kontrolle um sie wenig später wieder abzugeben. Die infizierten Dateien enthalten nach der Infektion diese Zeilen: "[Win32/Linux.Winux] multi-platform virus by Benny/29A" "This GNU program is covered by GPL".
Symantec konnte den Virus nicht finden
Symantec
meldete nach Bekanntwerden des neuen Schädlings, dass dieser noch nicht gesichtet wurde, sich aber nach deren Erkenntnissen auch nicht fortpflanzen kann. Eine Infektion ist daher äußerst unwahrscheinlich. Der Autor des in einer anonymen E-Mail
aus Tschechien aufgetauchten Programms nenne sich Benny und
gehöre nach eigenen Angaben zu einer Gruppe mit der Bezeichnung
29A. Diese sei bereits in der Vergangenheit durch innovative,
aber nicht zerstörerische Viren aufgefallen.(red)