Brüssel - Importsperren von Drittstaaten wegen Rinderwahnsinn (BSE) und Maul- und Klauenseuche (MKS) führen derzeit dazu, dass 93 Prozent der Rindfleischexporte und 73 Prozent der Schweinefleischexporte der Union nicht mehr möglich sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Aufstellung der EU-Kommission über die Entwicklung der Exporte im Vergleich zu 2000. Es bestehe aber Hoffnung, dass ein Teil der Importsperren auf wenige Wochen beschränkt bleiben könnten, wenn die MKS rasch unter Kontrolle gebracht werden kann, sagt Gregor Kreuzhuber, Sprecher von EU-Agrarkommissar Franz Fischler. So habe Russland, größter Importeur von Fleisch aus der EU, seine Importsperre wegen MKS vorläufig auf drei Wochen beschränkt. Im Vorjahr lagen die Rindfleischexporte bereits deutlich unter den Werten des Jahres 1999, da praktisch alle Staaten auf die BSE-Krise reagierten. Insgesamt brach der Rindfleischexport um ein Drittel ein: Die EU verkaufte nur mehr 650.000 t in Drittstaaten, statt 960.000 t im Jahr 1999. Derzeit sind nach Maßnahmen gegen MKS 93 Prozent der ursprünglichen Exporte nicht mehr möglich. Bei Schweinefleisch ist Russland (408.000 t) größter Abnehmer vor Japan (281.000 t). Beide Länder haben vorübergehend ihre Einfuhren gestoppt. Insgesamt sind derzeit 1,1 Mill. t Schweinefleisch vom Importverbot verschiedenster Länder betroffen. Die gesamten Ausfuhren beliefen sich im Jahr 2000 auf etwa 1,5 Mill. t. (APA)