Keine Impfung für Schafe und Schweine - Keine Debatte über Zootiere
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Brüssel - Großbritannien will bis zu 100.000 Rinder vorsorglich gegen Maul- und Klauenseuche (MKS) impfen, um die rasante Ausbreitung der Krankheit in den zwei am stärksten betroffenen Regionen des Landes einzubremsen. Ein entsprechender Vorschlag der Briten wurde am Mittwoch von den EU-Veterinären in Brüssel beraten.
Es handle sich um eine Notmaßnahme und keinesfalls um den Wiedereinstieg in flächendeckende Impfungen, sagte Beate Gminder, Sprecherin von EU-Konsumentenkommissar David Byrne, am Mittwoch vor der Presse. Großbritannien halte wie alle anderen Mitgliedsländer daran fest, dass man die Seuche durch die Tötung und Vernichtung von Risikotieren ausmerzen wolle.
Die Briten seien bereit, starke Auflagen für geimpfte Tiere in Kauf zu nehmen. Dazu gehört ein Transport- und Exportverbot für die Tiere und Produkte daraus, das wohl einige Monate aufrecht bleiben werde. Die in Großbritannien geimpften Tiere werden aber nicht binnen zwei Monaten getötet.
Das unterscheidet das britische Impfprogramm von den Maßnahmen, welche die Niederländer Anfang der Woche ergriffen haben. Dort werden Risikotiere immunisiert, wenn sie nicht rasch genug getötet und vernichtet werden können. Die geimpften Tiere müssen aber binnen zwei Monaten gekeult werden.
Impfung nur für Rinder
In Großbritannien würden nur Kühe geimpft, da Schweine und Schafe nicht so lange leben und der Wert der Tiere Impfungen nicht rechtfertige, sagte Gminder. Dies sei aber keine Unterscheidung der EU, die britischen Behörden hätten von sich aus nur die Impfung von Rindern beantragt.
Die EU-Veterinäre werden heute, Mittwoch, bis in die späten Abendstunden die Auflagen diskutieren, unter denen Großbritannien sein Impfprogramm durchführen darf. Die Sitzung könnte auch übermorgen, Freitag, fortgesetzt werden, sagte Gminder. Über Impfungen von Zootieren sei noch nicht gesprochen worden. (APA)
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