IT-Business
IBM Österreich setzt auf Frauen-Power
Zweit-frauenfreundlichstes Unternehmen Wiens - Frauenanteil im IBM-Management von 9 auf 17 Prozent gestiegen
IBM Österreich will künftig noch mehr als bisher auf Frauen-Power setzen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wolle man nicht
nur den Beschäftigungsanteil von Frauen insgesamt erhöhen, sondern Frauen vor allem auch in ihrer Fachlaufbahn und in der
Managementkarriere weiter fördern, sagte Generaldirektor Ernst Nonhoff am Mittwoch vor Journalisten. IBM Österreich beschäftigt derzeit
rund 1.900 Mitarbeiter, 620 davon, also rund 32 Prozent, sind Frauen. In einem Wettbewerb wurde IBM Österreich nach der Wiener
Städtischen Versicherung zum "frauen- und familienfreundlichsten Unternehmen Wiens" erklärt.
Anteil von 17 Prozent
Bereits im vergangenen Jahr ist der Frauenanteil im IBM-Management deutlich angestiegen, derzeit sind 33 von 193 IBM-Managern
Frauen, das entspricht einem Anteil von 17 Prozent, nach nur 9 Prozent im Jahr 1999. Einen Frauenanteil von 17 Prozent verzeichnet das
Unternehmen auch in der obersten Führungsebene, vier der 23 leitenden Kräfte sind weiblich.
Kompetenz und die
entsprechenden Fähigkeiten
Von Quoten will man bei IBM Österreich allerdings nichts wissen. Wichtig sei, dass das Managementmitglied Kompetenz und die
entsprechenden Fähigkeiten mitbringe, sagte die Leiterin der Rechtsabteilung, Gabriele Frolik. Jede Firma müsste jedoch bestrebt sein, das
Potenzial der Frauen zu nutzen.
"Women's Leadership Forum"
Um den Frauenanteil im Management zu fördern, hat IBM vor zwei Jahren ein "Women's Leadership Forum" eingerichtet, das als Netzwerk
für Frauen in der IBM dienen soll. Daneben setze das Unternehmen auch auf Telearbeit und biete die Möglichkeit einer geringfügigen
Beschäftigung während der Karenz. Auch Teilzeitbeschäftigung sei einer Karriere bei IBM nicht hinderlich. So seien beispielsweise im
Finanzbereich erst kürzlich zwei Teilzeitmitarbeiterinnen ins Management berufen worden, so Frolik weiter.
Die IT-Branche sei längst nicht mehr männerdominiert. Defizite gebe es jedoch noch im Ausbildungssystem. Derzeit seien nur 16 Prozent
aller Absolventen der technischen Universität Frauen, bei den technischen Fachhochschulen seien es gar nur 3 Prozent.
Rund 6.000 Bewerbungen
IBM verzeichne jährlich rund 6.000 Bewerbungen, 1.400 davon seien IT-Fachkräfte. Gerade Top-Manager seien aber schwer zu finden,
die Lage am Markt sei "angespannt". Längerfristig müsste man dem Problem durch eine Verbesserung der Bildung begegnen. Die Stärkung
des Interesses bei Frauen sei dabei ein wesentlicher Punkt, meinte Nonhoff.
Wann es an der Spitze von IBM Österreich zum ersten Mal eine Generaldirektorin geben werde, wollte Nonhoff nicht kommentieren:
"Momentan beschäftige ich mich noch nicht damit, wer mir nachfolgt." IBM Frankreich beispielsweise werde aber bereits von einer Frau
geleitet. (APA)